Muss die Bildungspolitik die Notbremse ziehen? Der ZDH sieht Deutschland auf einem Irrweg der Überakademisierung.
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Muss die Bildungspolitik die Notbremse ziehen? Der ZDH sieht Deutschland auf einem Irrweg der Überakademisierung.

Personal

Fachkräftemangel überwinden: Kurswechsel in 4 Punkten

Der Sanierungsstau in der Gaskrise zeigt deutlich: Deutschland fehlen Handwerker! 4 Punkte sollen die Wende bringen – wenn die Politik mitmacht.

Das Handwerk verliert Fachkräfte. Die Folgen dieser jahrelangen Entwicklung werden immer schmerzlicher spürbar. Beispiel: Der Sanitär- und Heizungsbau verlor in zehn Jahren zehn Prozent der Beschäftigten. Dabei sollen gerade sie uns aus der Gasabhängigkeit helfen. Eine Viertelmillion Fachkräfte fehlten dem Handwerk insgesamt, schätzt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks im Interview mit der Deutschen-Presse-Agentur (dpa). Er fordert eine Bildungswende. Seinen Appell griffen auch Medien wie „Der Spiegel“ und „RP Online“ auf.

„Wir brauchen mehr Wertschätzung und mehr Anerkennung für die berufliche Bildung, vor allem aber auch eine auskömmliche Finanzierung der beruflichen Bildung“, sagt Wollseifer im dpa- Interview. Er spricht von einer Zweiklassengesellschaft in der Bildungspolitik, in der „unsere Bildungsstätten sowie die Berufsschulen“ wie Stiefkinder behandelt würden. Um das Problem zu lösen, fordert er diese 4 Punkte:

  1. Die „Überakademisierung“ sei ein Irrweg. Die berufliche und akademische Bildung müsse endlich gleichwertig behandelt werden.
  2. Diese Gleichwertigkeit müsse gesetzlich verankert werden, damit sie sich auch in der Mittelvergabe niederschlägt.
  3. Ausbildungsbetriebe müssten spürbar entlastet und Berufsbildungsstätten gestärkt werden. Mehr attraktive Angebote etwa beim Azubi-Wohnen oder Azubi-Tickets müssten her.
  4. Es brauche an sämtlichen Schulen – auch an Gymnasien – eine bundesweite Studien- und Berufsorientierung, die ergebnisoffen über Bildungspfade und Karrierewege informiert.

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