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Kantiger Kaparte

Fahrbericht: Der Dacia Dokker

Das preiswerteste Handwerkermobil Deutschlands – der Hochdach-Kombi aus rumänischer Fertigung - verfügt über ein wichtiges Argument in Sachen Kaufentscheid. Wir haben geschaut, ob der Preis alles ist, was der kantige Kleinlaster auf dem Kasten hat.

Ein wenig verlassen steht der Dacia Dokker Express auf dem Firmenparkplatz. Keiner will den kleinen Rumänen fahren, alle reden von „Klapperkiste“. Das ist ungerecht. Und deswegen haben wir ihn einmal ganz genau unter die Lupe genommen.

Der Motor
Das Beste des Stadtlieferwagens sitzt ohne Zweifel ganz vorn. Der 90-PS-dCi-Diesel von Renault geht wie die Feuerwehr und beschleunigt den 1300 Kilo schweren Wagen rasant voran. Auf der Autobahn zittert sich die Tachonadel locker über 170 km/h, Dacia selber gibt für den flinken Flitzer nur 162 km/h an. Und auch der Durchzug in Stadt oder über Land gelingt dem 1,5-l-Motor ohne Mühe. Wenn der Motor unter 50 km/h im Fünften anfängt, rappelig zu werden, genügt ein schneller Griff ins 5-Gänge-Menü, um den Motor mit der passenden Drehzahl zu verwöhnen.

Und was schafft der Dokker in der Praxis weg? Lesen Sie weiter auf Seite 2.

Reichlich Raum

Eine andere Sahneseite ist beim Dokker seine Ladefläche. Denn mit der kann der Laster aus dem Osten mit allen anderen Vertretern der Gattung Hochdachkombi locker mithalten. Bis zu 3,9 m³ Ladevolumen schafft der Dacia, wenn der Rücksitz umgeklappt und das Trenngitter aufgemacht wird. Respekt! Apropos Trenngitter: Auch das gehört in die Abteilung Spitze. In der Normalstellung trennt es den Zweisitzer säuberlich in Laderaum und Passagierabteil. Doch soll Ladung jenseits der 190 Zentimeter mit, dann dienen dicke Gummiknubbel dazu, die Entriegelung aufzuheben. Dann kann die Beifahrerseite des Trenngitters nach vorn geklappt werden. Jetzt die Lehne des Beifahrersitzes umklappen, schon kann durchgeladen werden.

Das Trenngitter umgibt den Fahrer wie ein Kokon, ohne ihn einzuengen. Soll das Ladegut bodengleich durchgeladen werden, muss der Beifahrersitz komplett nach vorn geklappt oder ganz entnommen werden.

Nach einigem Nachdenken, ein wenig Fingerakrobatik und dem Ignorieren eines merkwürdigen Plastiklatzes ohne Funktion lässt sich der Sitz tatsächlich auch umlegen. Hat man den Trick begriffen, geht das ratzfatz. Schließlich versteckt der Rumäne seine Mechanik nicht hinter irgendwelchen Plastikabdeckungen, sondern trägt sein blechernes Innenleben stolz zur Schau. Und die 236 Zentimeter, die der Rumäne dann schlucken kann, soll erstmal einer der teureren Transporter nachmachen!

Das Blech
Diesem Stolz auf blecherne Grundlagen begegnet man beim Dacia markentypisch häufiger. Plastikabdeckungen bei den immerhin höhenverstellbaren Sitzgurten? Unnützer Ballast. Scharniere bei der Motorhaube? Hat er. Deutlich sichtbar. Immerhin werden die unterstützt durch Gasdruckfedern und nicht, wie erwartet, von der altbewährten Stützstange. Das ist tpyisch für den Preisbrecher aus dem Renault-Konzern: Die Technik kommt häufig unverkleidet, aber sie ist funktional und im Zweifel bestens zugänglich.

Und wie schlägt sich der Dokker im Innenraum? Das lesen Sie auf der letzten Seite.

Das Innenleben

Im Inneren des Dokker wird man von ehrlichem Plastik empfangen. Da wird nicht ­versucht, mit Kroko-Prägung oder Duftstoffen auf Luxus zu machen, da umweht ein Hauch von Plaste und Elaste den Handwerker.

Aber besser machen es die Markenkollegen Kangoo oder Mercedes Citan auch nicht, nur schicker.

Hat der Lenker und Käufer das „Media amp; Klima-Paket“ gewählt, dann darf er sich über ein weiteres Sahnestück freuen. Denn das eingebaute Navi mit Touchscreen ist so einfach zu bedienen, dass selbst dem Klassenprimus VW fast das Logo aus der Krone fällt. In den 1130 Euro versteckt sich noch eine manuelle Klimaanlage sowie eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Die allerdings klingt, als ob sie mit der Schalterhalle von Siebenbürgen verbunden wäre.

Der Preis
ESP und Airbags gibt es serienmäßig. Ein wenig länger ist die Zubehörliste geworden, seit die Rumänen sich so erfolgreich am europäischen Markt beteiligen. Die beworbenen 8990 Euro für den Dokker gelten für das Vehikel mit benzinbefeuertem 1,6-Liter-Motor und einer doch eher kargen Innenausstattung.

Wer Diesel will, fängt mit knapp 13 000 Euro an. Für den Spaßmotor mit 90 frontgetriebenen PS will Dacia 14 990 Euro bezahlt wissen. Mit vergleichbarem Motor ist die Konkurrenz gar nicht mehr so viel teurer. Aber, und darauf kommt es an, sie ist auch nicht wesentlich besser. Denn „Klappern“ gehört bei Kastenwagen sowieso dazu.

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