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Im Test: Opel Combo ecoFlex

Fahrbericht Opel Combo: Der kleine Blitz

Der kleine Transporter zieht die Brauen hoch wie einst Finanzminister Theo Waigel. Den Bajuwaren-Blick haben dem Opel die Italiener beigebracht, denn der Combo ist nahezu baugleich mit dem Fiat Doblò.

Das beste am Combo fährt hinten spazieren. Denn das Ladeabteil ist in seiner Ausführung sicher eines der besten, die man in der Kleintransporterklasse bekommen kann. Der Grund für dieses Extra-Lob besteht aus schnödem schwarzem Hartplastik.

Das ist nämlich in der Testversion so kunstvoll über den gesamten Laderaum verteilt, dass endlich einmal keine Lücke bleibt, die sich mit Staub, Dreck und damit irgendwann auch Rost und Gammel zusetzen kann. Selbst die Kanten des hinteren Abteils wurden plastilin überzogen.

Endlich keine Kratzer mehr beim Beladen, die nach Jahren des Gebrauchs zu rosten beginnen und den ganzen Transporter zur unansehnlichen Negativ-Werbung für‘s Unternehmen werden lassen.

Nächste Seite: Was der Combo unter der Haube zu bieten hat.

Der Antrieb: Ein wenig Temperament fehlt

Antrieb 
Aber keine Bange, auch der Rest des ansehnlichen Rüsselsheimers kann sich gut in Szene setzen. Der 1,6-l-Diesel-Motor mit 105 PS ist zwar unterhalb von 2000 U/min ein wenig lustlos, darüber wird er allerdings zu einem echten Flitzer.

Wer also auf die Autobahn fährt, der freut sich über das gut abgestufte und hervorragend zu schaltende serienmäßige 6-Gang-Getriebe. Bis 3000 Umdrehungen zündet der Opel nicht nur selbst, sondern sogar richtig sportlich. Danach flacht das Temperament etwas ab, reicht aber bis zu mehr als 170 km/h.

Wenn die Opel-Marketing-Experten diese Zeilen lesen, zucken sie vermutlich gequält zusammen. Denn schließlich wird hier ein „ecoFlex“ über die Piste gescheucht. Und „Scheuchen“ ist kontraproduktiv zu „eco“. Also wird das Temperament gezügelt und mit Bedacht weitergefahren.

Und siehe da: Der kleine Opel kommt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 5,5 Litern kostbaren Diesels aus. Dazu verhilft ihm in unserem Falle das Start-Stopp-System, das vor allem im städtischen Nahverkehr seine Stärken auszuspielen weiß. Dazu kommen spezielle Leichtlaufreifen, eine optimierte Getriebeübersetzung und eine Hochschaltempfehlung.

Nächste Seite: In der Stadt und auf dem Land - so schneidet das Fahrwerk im Fahrtest ab.

Ein Blick auf das Fahrwerk

 
Während sich Motor und Getriebe also schon als Spaßgranaten entpuppen, die lediglich durch den Ökozeitgeist und teure Spritpreise eingefangen werden, ist das Fahrwerk das dritte Teufelchen im Bunde, welches wider „ecoFlex“ arbeitet.

In der Stadt sorgen direkte Lenkung, kurzer Radstand und kompakte Abmaße schon für zackige Manöver um Ampelecken und in Parklücken. Auf Autobahnen reicht der Rollkomfort, um nicht gleich an Kukident zu denken, wenn eine Bodenwelle das Gebiss erschüttert. Doch auf Landstraßen verwandelt sich das Lastentier in einen Kurvenräuber. Italienische Momente mit einem Rüsselsheimer Transporter, wer hätte das gedacht?

Lediglich der große Wendekreis erstaunt und nervt beim Einparken. Und der Blick in die durchaus großen Außenspiegel verwirrt. Denn die sind zwar schön zweigeteilt, doch wo normalerweise die untere Hälfte zum genaueren Blick auf die Bordsteinkante am Reifen einlädt, irrt der Bildwinkel hier wirr in der Botanik herum. Dann lieber ein einteiliger vernünftiger Spiegel.

Nächste Seite: Die Innenaustattung kann sich sehen lassen!

Das Interieur


Wer in der Mittagspause seine Stulle oder den zeitgeistigen Burger im Auto verdrücken will, freut sich oft über musikalische Untermalung. Geht im Opel Combo aber nur, wenn die Zündung eingeschaltet bleibt, denn sonst ist das Radio aus.

Gemecker auf hohem Niveau, denn der Rest des Innenraums empfiehlt sich auch für gröbere Naturen. Der Boden ist in der Testversion komplett mit dem schon im Laderaum gelobten schwarzen Kunststoff ausgelegt. Keine Matten, keine Teppiche, die zwar chic aussehen, aber nach dem ersten Regen und unbefestigten Wegen eher einer Hundedecke für freilebende Irische Wolfshunde ähneln.

Auch die Sitze können selbst für schwergewichtige Handwerker abseits teutonischer Gardemaße überzeugenden Sitzkomfort bieten. Den Fahrer empfängt bei Wunsch sogar eine zusätzliche Armlehne für den rechten Arm.

Fazit 
Der kleine Opel kann eine ganze Menge Dinge richtig gut. Und wenn er seinen Innenraum in schwarzes Plastik hüllt, dann eignet er sich sogar hervorragend zum langlebigen Begleiter jeglicher handwerklicher Anstrengung. Da es ihn auch in einer Hochdachausführung gibt, finden selbst sperrige Güter wie Fenster ihren Weg ins Innere.

Und auch preislich sprengt der Combo nicht den Rahmen. Mit 90-PS-Motor beginnt die Preisliste bei 16 362 Euro ­(inkl. MwSt.), der Testwagen mit dem 105-PS-ecoFlex-Motor startet bei akzeptablen 20 111 Euro (inkl. MwSt.).

(lo)

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