Die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren im Ausbildungsmarkt: Im aktuellen Ausbildungsjahr 2021/2022 konnten nur 61 Prozent der angebotenen Ausbildungsplätze bis September besetzt werden. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Befragung „Betriebe in der Covid-Krise“, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) regelmäßig durchführt. Besonders betroffen sind laut IAB kleinere Betriebe unter 50 Beschäftigte mit einem Anteil von 49 Prozent unbesetzter Lehrstellen und das Baugewerbe mit 60 Prozent.
Als Folge haben 17 Prozent der ausbildungsberechtigten Betriebe weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als vor der Krise. Nur 10 Prozent der Unternehmen konnten mehr Verträge abschließen.
Grund ist nach Ansicht der Betriebe vor allem ein Mangel an (geeigneten) Bewerbungen. Daten aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) bestätigten dies, heißt es vom IAB. So sei die Zahl der gemeldeten Bewerber zwischen Oktober 2020 und September 2021 um 8,3 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der gemeldeten Stellen sank im gleichen Zeitraum um 3,6 Prozent.
Der hohen Zahl an unbesetzten Ausbildungsplätzen stehe aber nach wie vor eine ebenfalls hohe, wenn auch rückläufige Zahl an Jugendlichen gegenüber, die keine Lehrstelle finden. Es gelte daher zuallererst, Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt besser zusammenzuführen, kommentierte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger die Ergebnisse. „Praktika sowie die von der Bundesagentur für Arbeit geförderte Einstiegsqualifizierung sollten verstärkt angeboten und genutzt werden.“
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