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Nützliches Tool

Filme machen – ganz einfach mit der Replay-App

Ob Bilder und Filmschnipsel von der Weihnachtsfeier oder vom gelungenen Kundenauftrag – mit der App Replay machen Sie daraus im Handumdrehen einen Kurzfilm. Und das fast ganz automatisch.

Nein. Neu ist diese App schon lange nicht mehr. Schon 2014 wurde sie als eine der Apps des Jahres ausgezeichnet. Doch auf diesem Ruhm haben sich die Entwickler nicht ausgeruht. Im Gegenteil: Aktuell steht die Version 3.0 am Start. Und die verdient eine genauere Betrachtung. Denn spätestens in dieser Version sind professionell geschnittene und mit kinoreifen Effekten ausgestattete Videos im Handumdrehen erstellt – und dafür muss der Nutzer eben nicht Hitchcock oder Schlöndorff heißen. Denn der Clou der bisher nur für iOS-Geräte verfügbaren App bleibt auch in Version 3.0 ihre einfache Bedienung. Und sicher wird die auch in der Android-Version erhalten bleiben, an der die Entwickler nach eigenen Aussagen auf der Webseite bereits arbeiten.

Und wie geht das?
Ganz einfach. Nach dem Start der App müssen Sie ihr Zugriff auf Ihre Bilder gewähren. Dann generiert das Tool bereits – quasi als Demo – einen ersten Film sogar vollkommen automatisch.

Ich gebe zu, dass ich das erst mal gar nicht so lustig fand, weil ich mit meinen Daten und Dateien ziemlich sensibel bin, was Fremdzugriffe angeht. Das Ergebnis und vor allem die übersichtliche Handhabbarkeit hat mich dann aber schnell über diesen ersten Schreck hinweggetröstet.

Einen neuen Film produzieren Sie nach dieser anfänglichen Demonstration (die kommt tatsächlich nur beim ersten Start der App nach der Installation) indem Sie auf die Funktion “Erstellen” tippen. Replay leitet Sie dann direkt auf Ihre Foto-App beziehungsweise die dazugehörige Medien-Auswahl. Dort können Sie die Fotos und Videos festlegen, die in Ihrem Film verarbeitet werden sollen. Reichen die auf dem Endgerät gespeicherten Dateien nicht aus (maximal 200 können pro Film genutzt werden), kann auch Facebook oder Instagram als Quelle hinzugezogen werden. Ein wenig unverständlich bleibt an dieser Stelle nur, dass die Entwickler Cloud-Dienste wie iCloud oder Google-Drive außen vor gelassen haben. Damit wäre die App sicher noch ein bisschen besser. Aber hey: Das ist Jammern auf einem schon ziemlich hohen Niveau. Schließlich können Sie in der Wolke oder auf anderen Speichermedien abgelegte Bild- und Filmdateien auch über Apple-Photo hinzuladen. So bekommen Sie übrigens auch Bilder in den Film, die Sie mit einer “richtigen” Kamera aufgenommen haben.

Vier Symbole und viele Möglichkeiten. Lesen Sie weiter auf Seite 2.

Ganz einfach vom Rohschnitt zum fertigen Film

Steht die Bildauswahl, ist im Prinzip auch schon fast alles geschafft. Denn binnen Sekunden generiert die App aus den Bildern und Film-Sequenzen gewissermaßen den Rohschnitt des späteren Films. Der läuft im nächsten Fenster dann auch sofort in einer ersten Rohfassung ab. So bekommt der Anwender einen guten Eindruck vom späteren Ergebnis.

Vier Symbole im Fenster unter der ablaufenden Rohfassung erlauben ein weiteres Editieren des Films. Insgesamt bietet die App hier aktuell zum Beispiel 26 unterschiedliche Filmstile. Drei davon bringt die App bereits in der kostenlosen Fassung mit. Die anderen können Sie im Tool zwar schon nutzen und auch komplett editieren. Haken an der Sache: Sie können die Filme dann nicht abspeichern. Wollen Sie alle Stile ernsthaft nutzen, werden aktuell 9,99 Euro für den In-App-Kauf fällig. Dann haben Sie auch die Möglichkeit, das - gerade im professionellen Einsatz - eher störende Wasserzeichen zu entfernen. Das ist das Markenzeichen von Replay und wird in der kostenlosen Variante der App in den fertigen Filmen permanent eingeblendet.

Wer sich die 9,99 Euro sparen will, keinen Film-Export in HD benötigt und mit dem Wasserzeichen leben kann, braucht Geduld. Denn als kleines Bonbon wechseln die App-Macher regelmäßig die frei verfügbaren Formate. Das ist auf der einen Seite zwar super, weil man so nach und nach in den Genuss vieler Gestaltungselemente kommt. Hat man sich aber auf ein bestimmtes Setup eingeschossen, kann es einem passieren, dass das gerade nicht kostenlos verfügbar ist.

Und das Ergebnis? Das sehen Sie auf der letzten Seite.

Film ab

Wie unterschiedlich die verschiedenen Standard-Vorgaben ausfallen, zeigen unsere beiden Beispielfilme. Beide beinhalten exakt die gleichen Bilder und Film-Sequenzen, wirken aber deutlich unterschiedlich. Entstanden ist das Ausgangsmaterial übrigens bei der diesjährigen Nissan Driving Safety Academy neulich auf dem Nürburg-Ring.

Film-Version 1:

Film-Version 2:


Haben Sie sich für einen Filmstil entschieden, können Sie über die vier Icons in der Benutzeroberfläche auch das Format Ihrer Filme festlegen. Die Wahl haben Sie zwischen dem derzeit weit verbreiteten Breitbildformat 16:9 und einem eher auf Smartphone und Co. sowie Instagram abgestimmten fast quadratischen Format. Tippen Sie auf das Filmstreifensymbol, haben Sie die Möglichkeit, die Reihenfolge der einzelnen Szenen und Bilder Ihres Films zu verändern. Außerdem können Sie hier die Film-Sequenzen beschneiden und Textelemente hinzufügen. Dafür müssen Sie erst auf eines der Inhalts-Elemente und dann auf eines der dann entstehenden “+”-Zeichen tippen. So können Sie zum Beispiel einen Filmtitel ergänzen oder einen Copyright-Vermerk am Ende des Films einfügen. Und da mit Musik sowieso alles besser geht, bringt Replay eine ganze Auswahl von zum Teil wirklich guten Songs aus verschiedenen Genres mit. Clou: Für die hat Replay nach eigenen Angaben bereits Gebühren bezahlt und stellt sie für die Nutzung zur Verfügung. Allerdings weisen die App-Macher auch darauf hin, dass das Teilen via Facebook und Co. zu Problemen führen kann, in deren Folge die Filme einfach gelöscht werden. Empfehlung der App-Macher: Teilen Sie in den sozialen Netzen, indem Sie dafür die Links zu Ihrem Video auf den Replay-Servern nutzen.

Sind Sie mit Ihrer Nachbearbeitung zufrieden, können Sie Ihren Film exportieren - entweder gleich in die Sozialen Netze wie zum Beispiel Facebook oder Twitter. Oder Sie legen ihn bei Ihren eigenen Bilderdateien ab. Darüber hinaus stehen Dienste wie Whatsapp, Evernote, Google+, der Facebook-Messenger oder Mail und SMS als Kanäle für den Versand bereit. Dafür lädt die App Ihren Film auf den Replay-Server hoch und stellt Ihnen dann einen Link für den Versand zur Verfügung.

Verblüffend sind immer wieder die Ergebnisse, die Sie wirklich mit minimalstem Aufwand realisieren können. Schaut man sich im Netz um, sind gerade diese wenigen Gestaltungsmöglichkeiten der am häufigsten vorgebrachte Kritikpunkt. Ja, es gibt natürlich Filmschnittprogramme, die wesentlich mehr können. Aber genau in der einfachen Bedienung liegt die große Stärke von Replay. Denn mit kaum einem anderen Tool, kommen Sie so schnell zu wirklich brauchbaren Ergebnissen. Und wenn die Gestaltungsmöglichkeiten am Ende dann wirklich mal nicht ausreichen, weil Sie gern noch erklärende Texte an ganz bestimmten Stellen eines Bildes oder O-Töne in Ihren Film einarbeiten möchten, ist auch das kein großes Problem. Denn die Filme werden im .mov-Format gespeichert, so dass man sie in fast jedem normalen Video-Schnittprogramm weiterverarbeiten kann. Wer sich lieber weiter auf seinem Smartphone oder Tablet bewegt, kann die Filme auch mit dem Apple-eigenen iMovie weiter editieren.

Um aber nur mal eben ein paar Freunden zu zeigen, was man im Urlaub alles erlebt hat, oder um mit besonders gelungener Arbeit, andere Kunden auf das eigene Tun aufmerksam zu machen, reichen die Bordmittel von Replay definitiv aus.

(ha)

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