Foto: Andreas Gruhl - stock.adobe.com
Schild weist auf der Straße auf eine Zollkontrolle hin.

Politik und Gesellschaft

Finanzkontrolle Schwarzarbeit bekommt mehr Befugnisse

Im Kampf gegen illegale Beschäftigung erhält der Zoll künftig mehr Personal und mehr Rechte. Das hat der Bundesrat beschlossen.

Nach dem Bundestag hat jetzt auch der Bundesrat das Gesetz gegen illegale Beschäftigung und Sozialleistungsmissbrauch verabschiedet. Zu den Neuerungen zählt eine deutliche Personalaufstockung beim Zoll.

2018: Zoll deckt viele Mindestlohnverstöße auf

Der Zoll hat Arbeitgeber im Baugewerbe 2018 besonders häufig unter die Lupe genommen. Der Spitzenreiter bei Verstößen ist aber eine andere Branche.
Artikel lesen

Demnach sollen bis 2030 insgesamt 4.360 zusätzliche Stellen geschaffen werden. Davon entfallen rund 3.500 allein auf die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS), eine Sondereinheit des Zolls.

Fälle von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit prüft die FKS bislang nur, wenn tatsächlich Dienst- und Werkleistungen erbracht werden. Das soll mit dem neuen Gesetz anders werden.

Dazu werden die Befugnisse der Ermittler erweitert. Sie sollen künftig auch solche Fälle von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit prüfen dürfen, bei denen Dienst- oder Werkleistungen noch gar nicht erbracht wurden, sich aber bereits anbahnen. Deshalb erhalten sie zum Beispiel Kompetenzen, auf Tagelöhnerbörsen zu ermitteln sowie mehr Möglichkeiten, Schwarzarbeit auf Online-Plattformen aufzuspüren.

Außerdem soll die FKS künftig auch Fälle von vorgetäuschten Dienst- oder Werkleistungen prüfen, die nur dazu dienen, unberechtigt Sozialleistungen zu erhalten. Darüber hinaus erhält sie Kompetenzen, die Unterkünfte für Arbeitnehmer auf Einhaltung der Mindeststandards nach dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz zu kontrollieren.

In Kraft treten die Neuerungen, sobald das Gesetz vom Bundespräsidenten unterschrieben und im Bundesgesetzblatt verkündet wurde.

Auch interessant: [embed]https://www.handwerk.com/so-reagieren-sie-richtig-bei-kontrollen[/embed]

Ministerpräsident fordert Mindestlohn-Kontrollen ohne Waffen

Mindestlohn-Kontrollen mit Waffen sieht Sachsens Regierungschef kritisch und fordert unbewaffnete Zoll-Beamte.
Artikel lesen
Finanzkontrolle Schwarzarbeit bekommt mehr Befugnisse > Paragraphs > Image Paragraph
Schild weist auf der Straße auf eine Zollkontrolle hin.

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Handwerk Archiv

Schmuckbilder/schwarzarbeit.jpg

IG Bau fordert schärfere Schwarzarbeit-Kontrollen

Im Kampf gegen illegale Beschäftigung hat die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) schärfere Kontrollen für die Vergabe öffentlicher Aufträge gefordert. Das Handwerk brauche keine Betriebe, die sich unter dem Deckmantel des Meisterbriefes halblegaler und illegaler Praktiken bedienten, wie dies derzeit etwa in der Bauwirtschaft zu beobachten sei, kritisierte die Gewerkschaft.

    • Archiv
Handwerk Archiv

Bundesfinanzministerium will illegale Beschäftigung eindämmen

Mehr Fahnder gegen Schwarzarbeit

Bundesfinanzministerium will illegale Beschäftigung eindämmen

    • Archiv
Handwerk Archiv

Höhere Strafen für Schwarzarbeit

Höhere Strafen für Schwarzarbeit

Mit härteren Strafen und strengeren Kontrollen will die Bundesregierung gegen illegale Beschäftigung vorgehen. Es drohen nun Bußgelder bis zu 300.000 Euro und Haftstrafen bis zu zehn Jahren. Das Baugewerbe kritisiert den Gesetzentwurf: Es werde an den Symptomen kuriert, statt die Ursachen zu bekämpfen.

    • Archiv
Handwerk Archiv

Schmuckbilder/schwarzarbeit2.jpg

Grenzer gegen Schwarzarbeit

Grenzbeamte sollten nach der EU-Erweiterung nicht eingespart, sondern als Kontrolleure gegen illegale Beschäftigung eingesetzt werden. Das hat Brandenburgs Sozialminister Alwin Ziel (SPD) vorgeschlagen. Hintergrund: Nach einer Statistik des Landesarbeitsamtes wurden im vergangenen Jahr bei 11.288 Überprüfungen von Baufirmen 12.754 Verstöße gegen das Arbeitnehmer Entsendegesetz registriert.

    • Archiv