Die Umwelt schützen, den Verkehr entlasten und etwas für die Gesundheit des Teams tun – welcher Chef will sich diese Möglichkeit entgehen lassen?
Henning Sandvoß hat das Leasing-Programm „JobRad“ in sein Geschäft aufgenommen. Über seinen Hildesheimer Fahrrad-Fachbetrieb können Unternehmer ihren Angestellten nun Fahrräder aller Art als Fortbewegungsmittel leasen. Denn seit Ende 2012 gilt die von Geschäftsautos bekannte Ein-Prozent-Regelung auch für Fahrräder.
„Der Arbeitgeber“ stellt seinen Mitarbeitern für 36 Monate ein Fahrrad auch zur „privaten“ Nutzung zur Verfügung, betont Sandvoß. Und der Mitarbeiter trägt nur die Kosten nach der ein-Prozent-Regelung und nutzt das Fahrrad auch privat ohne km-Pauschale.
Wie kam Sandvoss auf diese Idee? „Auf einer Messe im vergangenen Herbst wurde das Konzept vorgestellt“, erzählt er. Das habe ihn sofort überzeugt. Mit dem Umzug seines Fahrradladens von Holle nach Hildesheim-Ochtersum hat er das neue Angebot gleich in sein Portfolio aufgenommen. „Ich selbst bin davon überzeugt: Chefs können Ihr Team damit motivieren oder es selbst nutzen. Warum nicht in der warmen Jahreszeit vom Auto aufs Rad wechseln?“, fragt er.
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So müssen Sie beim Leasing-Rad rechnen
Mindestens 500 Euro muss das Fahrrad kosten, dann kann es losgehen. Besonders lohnend ist JobRad aber für teurere Modelle, wie Elektrofahrräder. Sie kosten um die 2000 Euro, je nach Qualität und Anbieter. Sind sich Chef und Mitarbeiter einig, schließt der Arbeitgeber mit der Leasingfirma einen Vertrag.
Welche Kosten kommen auf Chef und Mitarbeiter zu? Hier ein Rechenbeispiel: Der Mitarbeiter sucht sich beim Fachhändler ein E-Bike für 2500 Euro aus. Wenn der Vertrag etwa über 36 Monate läuft, werden dem Arbeitnehmer monatlich ca. 50 Euro für das Rad direkt vom Gehalt abgezogen. Das Fahrrad nutzt er für den Arbeitsweg und in seiner Freizeit. Am Ende der Laufzeit bleibt noch ein Restwert. Nach den drei Jahren kann der Mitarbeiter entscheiden, ob er das Rad kauft oder sich dann ein neues zu ähnlichen Konditionen aussucht.
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Sandvoss in der Werbeoffensive
Mit Anzeigen in der örtlichen Zeitung hat Sandvoß seine Werbeoffensive begonnen. Postkarten, auf denen seine Dienstleistungen beschrieben sind, hat er auch verteilen lassen. Er hofft außerdem auf Mundpropaganda: „Viele wissen gar nicht, dass auch Fahrräder als Dienstfahrzeuge vorteilhaft genutzt werden können. Das möchte ich ändern.“
Als nächstes will er Handwerksbetriebe in Hildesheim und der Region anschreiben. Denn quasi jeder Betrieb habe Mitarbeiter, die Anfahrtswege zurücklegen. Sandvoss hat sich auch ein Elektrofahrrad zugelegt. „Nur, wenn ich es selbst ausgiebig teste, kann ich es den Kunden richtig erklären und verkaufen“, sagt er. Wenn das Geschäft mit den Rädern gut läuft und weiterhin viele Kunden mit Reparaturanfragen kommen, will der Ein-Mann-Unternehmer einen Mitarbeiter einstellen. Dann hätte sich die Ideen auch für ihn gelohnt.
Aber auch die Mitarbeiter möchte der Unternehmer begeistern: „Mein Wunsch ist, dass sie ihrem Chef davon berichten, er ihnen grünes Licht gibt und sich die Angestellten hier ein Rad aussuchen.“
www.fahrrad-service24.de
(ja)
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