Ingolf Jakobi demonstriert Gelassenheit: Dass die Discounter Aldi und Lidl Frischfleisch in ihr Sortiment aufnehmen wollen, wird nach Ansicht des Geschäftsführers des Deutschen Fleischerverbandes (DFV) keine großen Auswirkungen auf das Fleischerhandwerk haben. Unsere Kunden schauen in erster Linie auf die Qualität und nicht ausschließlich auf den Preis.
Die Aldi-Pläne für den Verkauf von Steaks und Schnitzeln in SB-Verpackungen sind schon länger bekannt. Im Kampf um Marktanteile verfolge der Mitbewerber Lidl jetzt ähnliche Absichten, vermeldet das Handelsblatt.
Spätestens 2006 wird die Hälfte des Fleischumsatzes über SB abgewickelt, zitiert die Wirtschaftszeitung den Branchenexperten Volker Dölle. Die traditionelle Fleischtheke werde auf dramatische Weise Umsatzanteile zugunsten des SB-Regals verlieren. Laut Handelsblatt laufen die Vorbereitungen für den Billigfleischverkauf in der fleischverarbeitenden Industrie bereits auf Hochtouren.
In einem Rundschreiben an die Landesinnungsverbände setzt DFV-Geschäftsführer Jakobi die Stärken des Handwerks dem allgemeinen Trend entgegen. In Sachen Auswahl und Beratung habe das Fleischerhandwerk schließlich die Nase vorn: Nach der BSE-Krise hat sich das als wichtiges Kundenbindungsinstrument erwiesen. Es sei zu hoffen, dass Fleisch ein Genussprodukt bleibe, das durch den Einstieg der Discounter nicht zum Ramschartikel verkomme.