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Spam

Flinke Filter für den Datenmüll

Wer sich effektiv vor unerwünschten Werbemails schützen will, sollte nicht nur auf die elektronischen Filtersysteme der Provider bauen, sondern zusätzliche Maßnahmen ergreifen.

Die Entsorgung unerwünschter E-Mails kostet Geld und Zeit. Der Gesetzgeber allein wird der Werbeflut nicht Herr.

Werbemails haben sich in vielen Betrieben zu einer lästigen Plage entwickelt, weil zahlreiche Spammer im Cyberspace ihr Unwesen treiben. Spammer sind Personen, die Unmengen von Webadressen zusammenklauben, um deren Inhaber ungefragt mit virtueller Werbung zu bombardieren. Diese unerwünschten E-Mails (Spam) verstopfen elektronische Briefkästen, die "Aufräumarbeiten" sind zeitraubend und teuer.

Nach Schätzungen der Europäischen Kommission lag der Produktivitätsverlust durch Spam-Mails im Jahr 2002 europaweit bei 2,5 Milliarden Euro. Über die Hälfte aller verschickten E-Mails seien als Spam einzustufen ? Tendenz steigend. Vor einem wahren Mail-Kollaps warnt der Internetanbieter AOL: Er geht davon aus, dass sich die weltweite Zahl der Spam-Mails alle sechs Monate verdoppeln wird.

Um die Massenpost einzudämmen, verabschiedete die EU bereits im Juli 2002 eine Richtlinie, wonach Marketing per E-Mail nur mit Einwilligung der Empfänger zulässig ist (Opt-in-Regelung). Eine Ausnahme gilt bei bereits bestehenden Geschäftsbeziehungen. Bis Oktober dieses Jahres muss die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt werden, die Bundesregierung hat einen entsprechenden Entwurf zur Reform des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) vorgelegt.

Als Sanktionsmittel ist vorgesehen, die Gewinne einzuziehen, die Unternehmen durch vorsätzlich unlautere Handlungen erzielen. Die Bundesregierung will darauf verzichten, Spammer strafrechtlich zu belangen. Statt statt dessen setzt sie auf die Klagemöglichkeit von Wettbewerbern und Verbänden.

Sanktionen gefordert

Anti-Spam-Initiativen (www.antispam.de) und die Opposition fordern dagegen handfeste Sanktionen wie Geldstrafen, damit das Gesetz nicht zum "zahnlosen Tiger" wird. Der EU-Vorstoß allein wird das Spam-Problem ohnehin nicht beseitigen: "Der Großteil der unseriösen Nachrichten wird von professionellen Spammern verschickt, die weltweit agieren und nur schwer zu fassen sind", sagt Sven Karge, der die neugegründete "Anti-Spam Task Force" (ASTF) im Kölner "Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco Forum e.V." leitet (www.eco.de).

Zu den Mitgliedern zählen Internet Service Provider und seriöse Werbetreibende, die vor allem mit technischen Mitteln gegen die schwarzen Schafe der Werbebranche vorgehen und dafür bis Ende des Jahres ein branchenweites Konzept entwickeln wollen.

Flankierende Maßnahmen

Um den digitalen Müll auszusondern, hat ein Teil der Provider elektronische Filtersysteme eingeführt, die eingehende Spams erkennen und in einen Verdachtsordner legen. "Die Gefahr besteht hier darin, dass auch relevante Post herausgefiltert wird, erklärt Sven Karge. Die ASTF suche noch nach einer unbedenklichen Lösung und denke dabei zum Beispiel über die Zertifizierung von legal eingesetzten Massenversendungsservern nach.

"Wer ganz sicher gehen möchte, sollte sich jedoch nicht allein auf die Provider verlassen, sondern flankierende Maßnahmen ergreifen", meint der Experte. Auf der Website des eco-Verbandes können Kampfwillige nachlesen, was sie gegen die Spam-Attacken so alles tun können. Für das Surfen im Web sollte man ein weiteres E-Mail-Konto anlegen, heißt es dort. Gerät die Zweitadresse in falsche Hände, kann sie leicht wieder geändert werden. Ratsam sei auch, sich eigene Filterprogramme einzurichten, um die Mailbox vor Datenmüll zu schützen.

Buchtipp:

Der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco Forum e.V. hat einen Anti-Spam-Leitfaden mit dem Titel "Spam ? oder Wenn sich die Mailbox Ihres Computers in eine Müllkippe verwandelt. Fünf Tipps was sie dagegen tun können" herausgegeben. Er liegt unter der Adresse www.eco.de (Menüpunkt Arbeitskreise und Initiativen/Anti-Spam) zum kostenlosen Download bereit.

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