Auf einen Blick:
- Klare Ziele vor Augen: In einem männerdominierten Gewerk und Betrieb behauptet sich Petra Blietschau-Rohlfs täglich von Neuem.
- Doch sie empfindet das nicht als Last, sondern eher als Ansporn. Mit Wissen und Können will sie gegenüber ihren Kollegen punkten und zeigen, was sie als Frau leisten kann.
- Die Zusammenarbeit in dem Team einer Dachdeckerei ist für sie besonders wichtig: Jeder schätzt jeden und alle stehen füreinander ein – egal, ob Mann oder Frau.
Täglich ist Petra Blietschau-Rohlfs bei Müller Bedachungen in Marklohe eine Frau inmitten eines Männerteams. „Ich habe den Beruf nicht gelernt, bin aber mit dem Werkstoff Holz aufgewachsen und seit der Kindheit mit dem Familienbetrieb vertraut“, berichtet die Unternehmerin. Seit über 20 Jahren ist sie Teil der Geschäftsführung, doch behaupten müsse sie sich als Frau trotzdem noch oft, sagt sie.
„Frauen haben die gleichen Fähigkeiten wie Männer“
Schon vor dem Einstieg in die Führungsebene musste sich Petra Blietschau-Rohlfs besonders anstrengen: „Ich habe in einem anderen Betrieb gelernt und kam als Frau in eine Männerbranche“, erinnert sie sich. Auch später war es nicht selbstverständlich, dass sie den Wunsch äußerte, in die Chefetage der Dachdeckerei aufzusteigen – obwohl dort ihre Mutter schon mitgearbeitet hatte.
„Für mich ist das ein Ansporn, Männern zu zeigen, wozu Frauen fähig sind“, sagt die 58-Jährige. Mit Wissen und Können punkten – das ist ihre Devise. Deshalb hat sie beispielsweise einen Lkw- und einen Staplerführerschein gemacht. Wenn mal jemand ausfällt, kann sie einspringen.
Dass es viele Frauen in Führungspositionen ähnlich geht wie ihr, erfährt sie im Austausch mit anderen Unternehmerfrauen im Handwerk. „Ich habe immer viele Weiterbildungen gemacht, die mich im Berufsleben weiterbringen“, sagt sie. Gern gibt die Unternehmerin Tipps und Erfahrungen an junge Gleichgesinnte weiter und ermutigt sie, die Position der Frau in einer Männerdomäne auch als Ansporn und Chance zu begreifen.
Teamarbeit: Jeder ist für jeden da
Ihr Betrieb mit acht Mitarbeitern lebt von der Teamarbeit. „Wir gehen respektvoll miteinander um, das erwartet jeder“, betont Petra Blietschau-Rohlfs. Klar gebe es auch mal Gegenwind. Aber ihre Zielsetzung ist, gemeinsam etwas zu erreichen: „Die Jungs auf der Baustelle brauchen das Büro für die Akquise und Organisation. Umgedreht läuft der Betrieb nicht, wenn niemand die Aufträge fachmännisch ausführt“, beschreibt sie die Zusammenarbeit. Ohne große Hierarchien und auf Augenhöhe wolle sie die Dachdeckerei führen.
Blietschau-Rohlfs verantwortet aber nicht nur das Büro, sondern koordiniert auch die Warenannahme, das Lager und unterstützt die Teams draußen: „Von der Buchführung über Kundengespräche bis zur Baustellenplanung – ich bin Allrounderin“, betont sie nicht ohne Stolz.
Tipp: Sie wollen an der Strategie Ihres Betriebes feilen und suchen dafür neue Impulse? Mit dem handwerk.com-Newsletter versorgen wir Sie regelmäßig mit Infos zu diesem Thema. Hier geht es zur Anmeldung!
Auch interessant: