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Freie Fahrt für freie Händler

Freie Fahrt für freie Händler

Die Realität hat die Prophezeihungen der Branchenkenner überholt: Nach dem Willen von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti werden Autohändler innerhalb des europäischen Binnenmarktes unbeschränkt Niederlassungen eröffnen können – unabhängig von der Marke, die sie vertreiben.

Die Realität hat die Prophezeihungen der Branchenkenner überholt: Nach dem Willen von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti werden Autohändler innerhalb des europäischen Binnenmarktes unbeschränkt Niederlassungen eröffnen können #8211; unabhängig von der Marke, die sie vertreiben.

Die bisherige Regelung #8211; unter dem sperrigen Namen Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) bekannt #8211; ist bis zum 30. September 2002 beschränkt. Noch können die Autokonzerne die Zahl ihrer Händler regional beschränken. Doch nach einer Übergangsfrist von einem Jahr soll sich das ändern: Ein Gebietsschutz ist in dem Entwurf, den Monti jetzt der EU-Kommission in Straßburg vorgelegt hat, nicht mehr zu finden.

Und das ist nicht alles: Wird Montis Entwurf umgesetzt, werden die Kunden selbst entscheiden können, welche Werkstatt ihren Neuwagen repariert. Damit müssten die Hersteller markenunabhänigigen Werkstätten den uneingeschränkten Zugang zu technischen Daten, Reparaturinformationen und Diagnosegeräten gewährleisten. Und: Autohändler könnten ihre Fahrzeuge an branchenfremde Zwischenhändler aus dem Inland verkaufen. Vor allem Supermarkt-Ketten haben in der Vergangenheit versucht, diese Nische zu besetzen #8211; und wurden in der Regel mit zahllosen Klagen überzogen. Ab Oktober 2003 könnten Edeka und Co ganz legal Autos neben ihren Kühlregalen platzieren.

Speziell um den Kernpunkt Gebietsschutz rankten sich in den vergangenen Tagen zahllose Gerüchte. Zunächst hieß es, die Neuregelung treffe nur die Konzerne, deren nationaler Marktanteil über 15 Prozent liege, nach einer anderen Weissagung sank die Grenze auf zehn Prozent. In Deutschland wären nur die Branchenriesen VW, Opel und Mercedes davon betroffen gewesen.

"Will Monti den Mittelstand zerstören?"

Dass Europas Wettbewerbshüter den Gebietsschutz komplett kappen wollen, kommt aus Sicht des Kfz-Handels einer kleinen Revolution gleich. #8222;Will Monti den Mittelstand zerstören"? fragt Jürgen Creutzig, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK). Die so genannte #8222;location clause" begünstige nur die Händler, die über die notwendigen finanziellen Mittel verfügten, um im Ausland Autos zu verkaufen. Wenn die EU-Kommission Montis Plänen zustimmen sollte, würde das die #8222;große Mehrheit aller Vertragshändler diskriminieren und benachteiligen".

Während zahlreiche Verbraucherschützer bereits frohlocken, dass die Preise von Autos und Reparaturrechnungen in Zukunft sinken werden, erfährt Creutzig in seinem Kampf gegen die Monti-Pläne Unterstützung von prominter Seite. Aus ZDK-Kreisen war schon des Öfteren zu hören, dass sich Bundeskanzler Gerhard Schröder in internen Gesprächen zur alten GVO bekannt hat. In einer Rede zur Eröffnung des neuen Opel-Werkes in Rüsselsheim hat er das jetzt noch einmal in der Öffentlichkeit bekräftigt: #8222;Die Zerstörung der Gruppenfreistellungsverordnungen würde für die deutsche Automobilindustrie enorme Wettbewerbsnachteile mit sich bringen." Wer in gewachsene Strukturen eingreife, müsse sich nicht nur klar machen, was er fördere, sondern auch, was er zerstöre.

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