Montag, 17. Oktober 2011
Ingo Appelt hat also übel gegen Oliver Pocher geätzt. Als Rache für Pochers Sprüche über Mario Barth. Riiieeeesengeschichte. Appelts „fiese Pöbel-Attacke“ gipfelt in dieser Aussage: „Der stopft jedes Loch. Egal, wie tief er dafür sinken muss.“ Was nicht in der Bildzeitung steht: Weder Appelt noch Pocher noch Barth sind komisch. Egal, was sie sagen und wie tief sie dabei sinken. Sie pöbeln halt. Komisch sind dafür diese beiden Typen. Klick
Dienstag, 18. Oktober 2011
Jetzt wird‘s ernsthaft: In einer halbseitigen Anzeige verschleudert ein Discounter das Kilogramm Schlemmerrollbraten für 5,99 Euro (vom Schweinenacken, gefüllt mit Schinken und Käse). Was nicht in der Bildzeitung steht: Ich gehöre zu den zweifelhaften Zeitgenossen, die sich ständig über Massentierhaltung aufregen, aber gleichzeitig an keiner Bratwurstbude vorbeikommen. Und weil ich 1000 Leute kenne, die in demselben Zwiespalt leben, halte ich das hier für eine extrem gute Idee: Wir alle werden Werktagsvegetarier!
Zusammengefasst: Von Montag bis Freitag nichts mit einem Gesicht essen. Am Wochenende hat man die Wahl. Und wenn wir Werktagsvegetarier dann am Samstag die Kasserolle fetten, gibt’s dafür Angebote von sauguten Handwerksmeistern. Bei Bedarf: Klick.
Keine Angst, der Rest der Kolumne ist weniger seriös: Lesen Sie Seite 2.
Stumpfsinnige Geldflucht, irre Körperflüssigkeiten
Mittwoch, 19. Oktober 2011
„Griechen bunkern 200 Milliarden Euro!“ Und weiter: „Die irre Geldflucht.“ Bevor nach solchen Überschriften griechische Mitbürger von deutschen Bürgerwehren durch die Straßen gehetzt werden, sollten wir vielleicht noch einmal nachdenken. Und falls Sie – wie ich – zu den Leuten gehören, die das ganze theoretische Konstrukt der Finanzkrise nicht kapieren, könnte dieser Link interessant sein (dass ich hier das ZDF und Markus Lanz ins Spiel bringe, müssen Sie mir verzeihen – wird nicht wieder vorkommen). Klick.
Um nicht zu rechtschaffen um die Ecke zu kommen, sei auf eine Frage verwiesen, die Bild auf Seite 4 stellt: „Kann Mann einen Orgasmus vortäuschen?“ Die Antwort in der Zusammenfassung: irgendwie schon. Denn: „Fehlende Körperflüssigkeiten gehen da leicht in der allgemeinen Feuchtigkeitsgemengelage unter.“ Gegenfrage: Kann man eigentlich jounalistische Inhalte vortäuschen? Antwort: Offensichtlich schon. Und in einer allgemein stumpfsinnigen Gemengelage fallen fehlende Aspekte auch nicht auf. Was nicht in der Bildzeitung steht: Liebe kann schön sein. Und so schön traurig. Klick.
Miese Witze, tote Gesichter, Schlafzimmertipps – lesen Sie Seite 3.
Das Schlafzimmer im Stand-by-Modus
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Kaum zu glauben, dass dies der Donnerstags-Titel ist: „Heute macht Bild gute Laune. Die 100 besten Witze!“ Ich meine, welcher pubertierende Dümpfling findet beispielsweise das hier lustig: „Was sagt die Bademeisterin nach dem Sex? Hopp, hopp, jetzt aber raus aus dem Becken.“ Haallooo? Da kann man ja gleich Karten für einen Ingo Appelt-Auftritt kaufen.
Ernsthaftes gibt’s aber auch zu vermelden, denn Experten warnen: „Kinder unter zwei Jahren sollten nicht fernsehen.“ Und diese wahnsinnige Erkenntnis wird noch von einem Info-Hammer getoppt: „Die Annahme, dass sich der TV-Konsum positiv auf das Lernen der Kinder auswirke, sei nicht bewiesen.“ Wirklich?
Was nicht in der Bildzeitung steht: Der Fotograf Wolfram Hahn hat vor einigen Jahren Kinder abgelichtet, die sehr lange vor der Flimmerkiste gesessen hatten. "Reglose Körper, paralysierte Gesichtszüge, an denen alles außer den Augen auf Stand-by geschaltet ist", schrieb der Tagesspiegel damals. Die Bilder sind heftig bis erschreckend. Klick.
Bevor ich’s vergesse: Die Ratgeber-Nummer von Mittwoch hat einen wichtigen Hinweis für Heizung- und Klimatechniker enthalten. Frage: „Was ist die ideale Raumtemperatur für Sex.“ Antwort: „Bei 16 Grad im Schlafzimmer kann der Testosteronwert sinken.“ Bedenken Sie, die Folgen Ihrer Arbeit können schlimm sein: Klick oder Klick. Feines Wochenende, sfk.
