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Messe-Nachlese: Fahrzeugausrüstung

Für jeden die passende Lösung

Fahrzeugausrüster und Fachleute für Aufbauten machen aus nackten Nutzfahrzeugen maßgeschneiderte Spezialisten für individuelle Anforderungen.

Vollgeladen:
Schoon1

Von Torsten Hamacher

Zeit ist Geld und gesunde Mitarbeiter, die auch noch hoch motiviert sind, sind ein Gut, das in Zeiten des Fachkräftemangels nicht hoch genug zu bewerten ist. Entsprechend bedacht rüsten immer mehr Unternehmer ihren Fuhrpark so aus, dass die Mitarbeiter auf dem Weg zum Kunden alle Unterstützung haben, die sie brauchen können. Zahlreiche Anbieter zeigten auf der Messe, wie Auf- und Ausbauten die tägliche Arbeit erleichtern können.

Schoon Fahrzeugbau
„Einer unserer Kunden aus dem GaLa-Bau hat uns das mal vorgerechnet“, erinnert sich Thorsten Brietzke vom Fahrzeugausstatter Schoon in Wiesmoor. „Seine Mitarbeiter sitzen immer zu zweit auf einem Transporter. Zwei Mal am Tag mussten sie Grünschnitt entladen. Mit der Schaufel dauerte das gut eine Stunde – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Arbeit keinen Spaß machte. Heute setzt der Kunde unsere Kipperlösung ein. Das spart wertvolle Zeit und schont nebenbei die Gesundheit der Leute, weil die körperlich anstrengende Arbeit des Entladens nun entfällt.“

Aufgebaut ist die kippbare Ladepritsche auf einem VW-Transporter Fahrwerk. Schoon arbeitet mit dem Nutzfahrzeugriesen aus Stöcken in Hannover eng zusammen. „Wir waren der erste Premium-Partner und machen heute rund 65 Prozent unserer Arbeit für VW“, sagt Brietzke. Neben der Arbeit für die Hannoveraner ist Schoon auch mit Lösungen für viele andere Hersteller wie zum Beispiel Opel und Mercedes am Markt unterwegs.

Erstmals zeigt der Handwerksbetrieb auf der IAA einen speziellen Maschinentransporter, der auf der Messe großen Anklang fand. Der fusst laut Brietzke auf einem Zugkopf, den das Unternehmen mit einem speziellen Alko-Fahrwerk kombiniert hat. Darauf ist ein durchgängig glatter Ladeboden verbaut, der am Ende über eine zweiteilige Rampe mit Fahrzeugen und Maschinen befahren werden kann. Da das Luftfahrwerk des Transporters zudem noch abgesenkt werden kann, könnten auch Maschinen mit nur geringer Bodenfreiheit problemlos verladen werden, sagt Brietzke.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Palfinger und SpanSet

Aufgebaut:
Palfinger1

Palfinger

Kranspezialist Palfinger ist an und für sich für seine großen Lösungen bekannt. Tonnenschwere Lasten sind das Metier der Salzburger. Dass die Österreicher auch leistungsfähige Ladekrane für die im Handwerk verbreiteten Transporterklassen am Start haben, zeigte sich auf dem Freigelände. Vor allem haben sich die Experten der hohen Montagekosten für einen Kran auf einem Lieferwagen angenommen. Das Ergebnis: ein Aufbaukit, mit dem sich Kompaktkrane deutlich einfacher und vor allem kostengünstiger als bisher auf 3,5-Tonnen-Transporter montieren lassen können. Bisher stellen die im Verhältnis zur Fahrzeuganschaffung hohen Montage- und Aufbaukosten laut Palfinger eine Markthürde dar. Das soll mit dem Aufbaukit nun anders werden.

Hart im Nehmen:
SpanSet

Span Set

Ladungssicherungsspezialist SpanSet zeigte auf der Messe neue Kantenschutzwinkel für empfindliche Ladungen. Die LaWi genannte Lösung ist speziell für empfindliche Ladegüter wie Dachziegel, gehobelte Holzbalken und Türen konzipiert. Eine innere Hohlkehle im Kantenwinkel will die Ladungskante schützen. Die große Kantenrundung schont das Gurtband. Hergestellt wird LaWi aus druckstabilen Polyethylen. Das sorgt zusammen mit der speziellen inneren Wabenstruktur für hohe Stabilität. Dank des temperaturbeständigen Kunststoffs sollen die Kantenschutzwinkel in einem Temperaturbereich von minus 40 bis plus 100 Grad einsetzbar sein, verspricht der Hersteller. Diese und zahlreiche andere Produkte rund um die Ladungssicherung finden sich übrigens im neuen Katalog, der zur Messe herausgekommen ist.

Informationen zu Sortimo und Bott auf Seite 3.

Mobiler Arbeitsplatz:
Sortimo2

Sortimo

Sortimo geht raus aus dem Lieferwagen. Das haben alle Messebesucher erfahren, die sich auf der IAA das WorkMo-System angesehen haben. Dabei handelt es sich um ein neues Transport-, Ordnungs- und Arbeitssystem, das Handwerker aus dem Lieferwagen mit auf die Baustelle nehmen können. Dort dient das zum Turm aufgestapelte System als Werkbank sowie als Werkzeug- und Materiallager in einem. Das Innenleben kann der Handwerker selbst bestimmen und mit Schubladen oder dem Sortimo „BOXXen-System“ ausrüsten. Für leichtes Fortkommen sorgen belastbare Rollerplatten. Halterungen für Werkzeuge, Mehrfachsteckdosen und eine ausfahrbare Arbeitsplatte runden das Konzept ab.

Natürlich waren am Messestand auch die anderen Fahrzeug-Einrichtungssysteme wie die Globelyst-Reihe, Sortimo HD und simpleco by Sortimo zu sehen.
Dass die Zusmarshausener von der Qualität ihrer Produkte mehr als nur überzeugt sind, zeigt sich an einem neuen Angebot, das bereits kurz vor der Messe vorgestellt worden ist: eine kostenlose Garantieverlängerung auf vier Jahre. Ein drittes Jahr Garantie bietet Sortimo seinen Kunden schon länger an, wenn die Einrichtung bei einem autorisierten Partner eingebaut wurde. Seit dem 1. Oktober sattelt Sortimo noch ein weiteres Jahr drauf – und das egal, ob Einrichtung oder Ladungssicherungspaket bei einer Niederlassung, ­einer Station oder in einem Autohaus gekauft wurde.

Gut erreichbar:
Bott Tainer

Bott

Fahrzeugausrüster Bott zeigte auf der Messe sein komplettes Sortiment. Neu im Angebot ist unter anderem eine spezielle Halterung für Spannstangen, sagt Marketingmann Axel Theurer. Sie wird im Dachbereich das Lieferwagens montiert und nimmt nicht gebrauchte Spannstangen sicher und platzsparend auf.

Ebenfalls neu im Angebot: der „bottTainer“ für Pritschenfahrzeuge mit jeweils zwei übereinander liegenden Türen auf jeder Seite. Der obere und der untere Stauraum sind durch einen festen Zwischenboden voneinander getrennt. Das obere Fach ist auch bei verschlossenen Seitenwänden der Pritsche zu erreichen und ermöglicht so den schnellen Zugriff auf den Inhalt. Wahlweise kann der „bottTainer“ auch mit seitlichen Schubladen bestückt werden.

Vergleichsweise futuristisch mutete dagegen ein weiteres Showcar an: Das war mit einem Staufach für Kamera-Drohnen und einem kleinen Büro-Raum ausgestattet und stellte so eine interessante Option zum Beispiel für Servicebetriebe im Bereich der Windkraftanlagenwartung dar.

Auf Seite 4 geht es um Aluca und unter anderem um die Frage der Ladungssicherung bei E-Fahrzeugen.

Schafft was weg:
Aluca3

Aluca

Ladung? Welche Ladung? Schaut man sich bei Aluca auf dem Messestand um, sieht man auf den ersten Blick erst einmal gar nichts! Und das ist auch gut so. Denn gutes Werkzeug und hochwertige Materialien sind beliebt – und das nicht nur bei Handwerkern und Kunden, sondern auch bei Langfingern. Und die ziehen meist schnell weiter, wenn sie im Wagen­inneren nichts Interessantes erspähen.

Getreu dieser Beobachtung hat Inneneinrichtungsspezialist Aluca seine Unterflurlösung ­„dimension2“ konzipiert. Die verbirgt sich unter dem Ladeboden, der bei der Montage angehoben wird. In Sachen Stabilität büßt er dabei praktisch nichts ein, was eine verbriefte Belastbarkeit der Deckplatte mit 700 Kilogramm eindrucksvoll belegt.

Die darunter montierten Schubladen sind lang. Sehr lang: Bis zu 1,64 Meter reichen die Auszüge. Clou an der Lösung: Durch die extrem stabile Bauweise aus Aluminium können die Laden mit bis zu 80 Kilo belastet werden. Genug also für Werkzeug und Material, das zum Kunden mitgenommen werden will, ohne dass das Interesse unliebsamer Zeitgenossen geweckt wird.

Verfügbar ist dimension2 in acht Bautiefen und vier Feldbreiten. Orientiert haben sich die Entwickler von Aluca an gängigen Lieferwagen wie dem Ford Transit Custom, dem Mercedes Vito, dem Partner von Peugeot, dem T5 von VW und anderen Fahrzeugen dieser Klasse. Ist das Material verstaut und die Auszüge wieder eingeschoben, scheint es so als hätte der legendäre Zauberer Harry Houdini höchst selbst seine flinken Finger im Spiel: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts!

Sehr wohl zu sehen war auf der Messe die neue Erweiterung der Unterflurlösung: Denn die kann jetzt die ganze Aluca „BOXXen-Familie“ aufnehmen und bietet Handwerkern damit noch mehr Möglichkeiten, Ordnung in der rollenden Werkstatt zu halten. Besonderer Clou: Einzelne BOXXen können auch von der Seite entnommen werden. Das war bisher nicht möglich. Für Abhilfe sorgt das neue offene Rahmensystem.

Bisher konnte man Koffer und Kästen nur aufeinander in Schubladen lagern. Wollte man die unterste Box entnehmen, mussten alle darüber gelagerten Behältnisse erst herausgenommen und zwischengelagert werden. Die neue Lösung ermöglicht es nun, die einzelnen System-Komponenten entsprechend den Arbeitsanforderungen übereinander anzuordnen und einzeln zu entnehmen. Dadurch sollen Arbeitsabläufe beschleunigt und der Umgang mit Kleinteilen und Geräten erleichtert werden.
Mit der Lösung hat Aluca neben Transportern zunehmend auch Kombis im Blick. Denn die würden immer häufiger auch für mobile Service-Arbeiten eingesetzt. Das neue System ermöglicht nach Angaben des Herstellers eine einfache und schnelle Ladungssicherung und erfüllt damit eine wichtige Anforderung vieler Fuhrparkbetreiber.

Speziell für Elektrofahrzeuge zeigten die Rosengartener einen besonders leichten Innenausbau. Der stemmt gerade mal 69 Kilo auf die Waage. Erreicht wird das durch eine geschickte Planung und die Kombination von Aluminiumbauteilen mit Kunststoffkästen. Insgesamt soll der Einbau bis zu 25 Prozent leichter sein als herkömmliche Lösungen. Dass die so entstandene Fahrzeugeinrichtung trotzdem sämtliche gängigen Ladungssicherungs- und Sicherheitsvorschriften erfüllt, versteht sich für Aluca von selbst.

Präsentiert wurde der Ausbau in einem eCaddy aus dem Haus Abt. Normalerweise ist der Fahrzeugveredler aus Kempten im Allgäu dafür bekannt, Fahrzeuge aus dem Volkswagenkonzern mit einer ordentlichen Portion Mehrleistung zu versehen. Doch seit einiger Zeit befassen sich die Entwickler auch intensiv mit dem Zukunftsthema Elektromobilität. Und da es bei der nicht zuletzt auch auf Leichtbau ankommt, entstand der Kontakt zu den Ladungsspezialisten von Aluca. Die technischen Daten des eCaddy beeindrucken: Der 88 PS starke Motor leistet satte 300 Nm Drehmoment. Damit schafft der kompakte Lieferwagen rund 720 Kilo Ladung maximal 135 Kilometer weit, ehe die verbaute Lithium-Eisen-Batterie wieder an die Steckdose muss.

Auf Seite 5 folgen Neuheiten der Firma Orten Fahrzeugbau.

Elektrisch unterwegs:
Orten

Orten Fahrzeugbau

400 Kilo Nutzlast und eine Reichweite von rund 150 Kilometern – mit diesen Eckdaten zeigte die Firma Orten Fahrzeugbau aus Bernkastel-Kues an der Mosel auf der Messe einen neu entwickelten E-Truck. In Auftrag gegeben hatte das Fahrzeug die Deutsche See Fischmanufaktur. Konzipiert ist es für den Verteilverkehr in der Innenstadt. Dafür sprechen auch die äußerst kompakten Abmessungen. Der Wagen ist 2,30 Meter lang und nur 1,46 Meter breit. Hinter der Fahrerkabine verfügt der Frisch-Fisch-Verteiler über einen Aufbau mit Thermo-King-Kühltechnik. Laut Hersteller ergibt sich bei einem täglichen Einsatz auf 100 Kilometern Strecke im Vergleich zu einem Diesel-betriebenen Leicht-Lkw eine Kraftstoffkosten-Ersparnis von 15 Euro.

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