von Kai-Kirstin Thies
Da Handwerksunternehmer stets in Bewegung sind, benötigen sie in ihren Kombis und Lieferwagen neben einer perfekten Sicherung der Ladung auch sinnvolle Ordnungssysteme. Schließlich ist ein Handwerker auch Dienstleister, der seinen Kunden einen reibungslosen und vor allen Dingen schnellen Service bietet. Und dafür ist der "Werkzeugkasten auf Rädern" meist unverzichtbar.
Ist das Fahrzeug nicht bereits serienmäßig durch den Hersteller ausgerüstet, kann es mit unterschiedlichem Zubehör auch nachträglich noch ausgestattet werden. Da diese Ausbauten zum Schutz der Insassen einen hohen Sicherheitsstandard erfüllen müssen, sollten nur geprüfte Einbauteile vom Fachhandel verwendet und fachgerecht installiert werden.
System für Selbstmontage
Genau zu diesem Thema präsentieren die Um- und Ausbauspezialisten auf der IAA 2010 einige interessante Neuheiten. Allen voran Sortimo. Unter dem Motto "intelligente Mobilität" präsentiert der Hersteller aus Zusmarshausen unter anderem sein Hängeregal "Simpleco"– konzipiert für Kleinlieferwagen. Die Kunststoff-Seitenteile werden mit Fachbodenwannen aus hochfestem Stahl verschraubt. Das ganze ist in Selbstmontage möglich, da Sortimo die von den Autoherstellern gefertigten Vorbohrungen als Befestigungspunkte berücksichtigt hat.
Der Ausstattungsspezialist Bott wird auf der IAA seine neue "vario" präsentieren. Die Einrichtung besticht vor allem durch ihren gekonnten Materialmix aus Aluminium und pulverbeschichtetem Stahl.
Mitteilungswilliger ist der aus Ulm stammende Fahrzeugeinrichter Tanos. Sein System "Tanos mobil" kommt gänzlich ohne Schraubungen und Bohrungen aus: Zum Fixieren diene laut Hersteller Industrieklettband, "das die Teleskopstangen felsenfest im Fahrzeug verankert". So kann die Fahrzeugeinrichtung selbst dann noch verwendet werden, wenn die gesamte Unternehmensflotte erneuert werden soll. Und die in Zusammenarbeit mit Sortimo Speedwave entstandene Serie "Vita Mo" plant gleich noch Möblierung wie Klapptische und Sitze in das Regalsystem mit ein.
"Umverpackungen" sorgen für Sicherheit
Da das Gewicht der Ladung – sei es Material, Werkzeug oder zu transportierendes Stückgut – oftmals nicht unerheblich ist, müssen die Einbauten neben den Sicherheitsstandards auch möglichst leicht sein. Sortimos Regal Simpleco kommt auf maximal 32 Kilogramm. Das schwedische Unternehmen Modul-System spart bei seinem neuen modularen Einbausystem sogar zehn Prozent des Gewichts. Basiselement ist dabei ein quadratisches, pulverbeschichtetes Profil aus hochfestem Stahl. Die anderen Bestandteile wie Abdeckungen, Schubfächer oder Regalbretter bestehen aus Alublechen oder Kunststoffen und haben die Crashtests erfolgreich gemeistert.
In der Regel werden mit Kleintransportern Stückgut und Kleinteile befördert. Eine Ladungssicherung durch Zurrgurte kann das Ladegut eventuell beschädigen und ist deshalb nur bedingt zu empfehlen. Außerdem stellen insbesondere die Kleinteile oft ein großes Problem dar. Da es kaum möglich ist, jedes dieser Teile für sich zu sichern, sollten sie in sogenannte "Umverpackungen" einsortiert werden.
Auch hier haben die Hersteller einiges zu bieten: Sortimo präsentiert das preisgekrönte "L-BOXX"-System. Vier unterschiedlich große Kunststoffkoffer, die dank Klicksystem fest miteinander verbunden und sogar direkt an den Arbeitsplatz gerollt werden können.
Und Kögl wird auf der IAA erstmals sein neues "Flexmo"-Koffersystem vorstellen. Entstanden ist es in enger Zusammenarbeit mit namhaften Anwendern unterschiedlichster Gewerke. So ist alles vom Pinsel, über Sägeblätter und Eckventile bis zu jenem 200-Gramm-Schraubenzieher sicher verstaut.
Marktplatz: Neuheiten der Fahrzeugeinrichter
Doppelter Boden
Das Besondere an den neuen Schubladen des Unterboden-Systems von Aluca erklärt Jörg Stüwe, Marketing-Fachmann bei Alcua: "Die Elemente sind in drei Breiten und drei Tiefen verfügbar, die beliebig kombiniert werden können." Damit würden sie sich von der Konkurrenz abheben, erklärt er nicht ohne Stolz.
Aber auch die Tatsache, dass die Schubladen mit einem zusätzlichen Klemmschutz versehen sind, machen die neuen Produkte vom Alu-Spezialisten zum Sicherheitsexperten. Die Schubladen sind hundertprozentig ausziehbar und vertragen eine Flächenlast von 80 Kilogramm – das lässt ausreichend Spielraum für Zuladung. Und dank des tiefen Schwerpunkts werden die Fahreigenschaften des Transporters nicht beeinflusst.
Halle 13, Stand D36
Platzsparend und konsequent
Erst seit zwei Jahren ist der Hersteller aus dem österreichischen Amstetten in Sachen Fahrzeugeinbauten unterwegs. Logic Line hat sich auf den Ausbau von Pritschenwagen spezialisiert. "Besonders bei Kleintransportern, mit denen viele Einzelteile transportiert werden, ist das Problem der Ladegutsicherung durch den Einsatz gesetzeskonformer Transportsysteme zu lösen", erklärt Geschäftsführer Peter Knor.
Auf der IAA präsentiert die Firma daneben unterschiedliche Typen von Transportboxen. Sowohl die "Tool Box" als auch die "Combi Box" ermöglichen eine übersichtliche Aufbewahrung von Kleingeräten sowie Werkzeugen. Damit kann nichts mehr verrutschen oder auf die Fahrbahn fallen. Halle 13, Stand F27
Gut gekühlt
Auf dem Stand von Citroën präsentiert Wükaro langlebige und individuelle Lösungen für den sensiblen Transport von Frischwaren. Schließlich dürfen trotz einer leistungsstarken Kühlanlage weder Ladevolumen noch Nutzlast leiden. Beim Jumper ist es zudem gelungen, dank einer sehr flachen Dachanlage mit Deckenflachverdampfer die Aerodynamik des Fahrzeugs zu erhalten.
Halle 13, Stand C52