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Für wen kommt Factoring in Frage?

Für wen kommt Factoring in Frage?

Der Verkauf von Forderungen an eine Factoring-Gesellschaft (Factor) kommt nicht für jedes Unternehmen in Frage.

Der Umsatz muss stimmen

Factoring lohnt sich nach Angaben von Karl Kaufhold vom Deutschen Factoring-Verband erst ab einer bestimmten Umsatzgröße: Die Mitglieder des Verbandes würden ein Gesamtvolumen der Forderungen von 1,5 Millionen Euro pro Jahr voraussetzen. #8222;Wenn ein Factor bei kleinerem Volumen die Kosten kalkulieren wollte, wären sie zu hoch für den Handwerker, und der Factor kann sie selbst auch nicht übernehmen", sagt Kaufhold.

Viele Factor-Institute kaufen zudem nur Rechnungen ab einer bestimmten Mindestgrenze, die nach Auskunft des Bundesverbandes bei manchen Instituten um 50 Euro liegt.

Baugewerke bleiben außen vor

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) sieht für Mischbetriebe mit Waren- und handwerklichem Angebot #8211; zu denen beispielsweise Raumausstatter gehören #8211; gute Chancen für Factoring. Sie können beim Einkauf Skonto geltend machen und somit ein Hauptvorteil des Factoring #8211; die verbesserte Liquidität #8211; nutzen.

Gut geeignet sind nach Ansicht einiger Factoren auch Dentallabore. Die Zahntechnikerinnung Hannover hat dies erkannt und bietet ihren Mitglieder einen Rahmenvertrag an, der individuell auf die Branche zugeschnitten ist. Zahntechniker haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber vielen anderen Handwerkern: Bei ihnen werden Mängel nicht durch Rechnungsabzug ausgeglichen, sondern das Labor muss Ersatz liefern. Und das berührt einen Factor nicht.

Wichtig ist für den Factor die Solidität der Forderung. Sie muss abtretbar sein und darf deshalb nicht mit Reklamationen belastet sein. Daher wird das gesamte Bauhaupt- und -nebengewerbe in der Regel vom Factoring ausgeschlossen. Für Joachim Lempio, Inhaber von Crefo Factoring in Hannover, sind diese Forderungen #8222;nur Ausnahmen, nach Prüfung des Einzelfalls". #8222;Sobald die VOB im Spiel ist, ist die Gefahr von Einreden, und damit das Risiko, dass der Factor nicht den vollen ausbezahlten Betrag erhält, einfach zu groß", betont auch Volker Ernst vom Bundesverband Factoring für den Mittelstand.

Gewerbliche Kunden sind gern gesehen

Ein wichtiger Aspekt beim Factoring ist die Kundenstruktur: Bonitätsprüfungen sind in der Regel nur bei gewerblichen Kunden möglich. Für Betriebe mit großem Privatkundenanteil kommt Factoring daher nicht in Frage. #8222;Da kann man Zahlungsschwierigkeiten erst dann feststellen, wenn der Kunde fast schon steckbrieflich gesucht wird", meint Björn Behrmann von Commercial Factoring in Celle.

Ein hoher Anteil an unternehmerischen Kunden ist auch aus Sicht des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) für Factoring besser geeignet als private Kunden. Vor allem sollte ein Betrieb aber viele Stammkunden haben. Da jeder einzelne Kunde auf seine Bonität überprüft wird, sei bei vielen wechselnden Kunden dieser Aufwand für den Factor schnell unrentabel.

Der Bundesverband Factoring für den Mittelstand empfiehlt Factoring besonders für solche Betriebe, die ihren Kunden lange Zahlungsfristen einräumen. Factor Joachim Lempio sieht Vorteile durch Factoring speziell für Betriebe, die viel für Kommunen arbeiten. #8222;Die haben nämlich häufig 90 Tage Zahlungsziel. Und das können wir überbrücken".

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