Die Zahl der Betriebsschließungen in Ostdeutschland übertrifft in der ersten Hälfte dieses Jahres die Zahl der Neugründungen um 3.200. Für Westdeutschland ergibt sich zwar noch ein positiver Wert, doch die Zahl wird im Vergleich zu 2001 von 40.900 auf nur noch 34 100 in diesem Jahr sinken.
Diese Schätzung hat die Wirtschaftsauskunftei Creditreform heute veröffentlicht. Es ist die abgeschwächte Fortsetzung der niederschmetternden Zahlen des vergangenen Jahres. Zur Erinnerung: Im Vergleich der Jahre 2001 und 2000 war der Saldo aus Neugründungen und Schließungen in Ostdeutschland nach Creditreform-Angaben um 85 Prozent eingebrochen.
Insgesamt werden im ersten Halbjahr dieses Jahres 392.300 neue Betriebe ihre Pforten öffnen, schätzt Creditreform. Das wären 23.100 weniger als im vergangenen Jahr.
Dass der Saldo zwischen Neugründungen und Gewerbeabmeldungen geringer ausfällt als in den Vorjahren, sollte hellhörig machen, meint Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Potenzielle Gründer seien vor allem angesichts der politischen Rahmendaten verunsichert. Wer sich selbstständig machen wolle, erwarte keine Sicherheiten: Er erwartet, dass sein Risiko mit Chancen belohnt wird. Angesichts der hohen Kosten- und Bürokratiebelastungen der Betriebe gerieten immer mehr junge Leute ins Zweifeln.