Durch eine Gravur, einen Namen, ein Datum oder ein paar nette Worte wird ein Schmuckstück zum ganz persönlichen Geschenk. So werden Sympathien ausgedrückt, Freundschaften besiegelt - vieles ist dann eben geritzt. Auch für den Graveur. Denn er graviert mit Feingefühl die verschiedensten Motive - Buchstaben, Wappen, Widmungen und vieles mehr - in Gold, Silber, Zinn und andere Metalle. Zum Handwerkszeug gehören außer dem Stichel auch die Säge und Fräse, zum Beispiel für die Herstellung von Halbreliefs. Kunstvoll entstehen kreative und so gut wie unvergängliche Arbeiten. Jede Gravur, jeder Stich ist ein Original. Das macht natürlich Spaß. Zumal im Laufe der Zeit ein eigener Stil geprägt werden kann. Beim Gravieren, Zeichnen, bei der Schriftgestaltung. Trotz der Technisierung in vielen Bereichen - wie der Herstellung von Stempeln, Prägewerkzeugen für Medallien und Kopierfräsen - kann auf den Einfallsreichtum, das Formgefühl und das handwerkliche Geschick in diesem Beruf nicht verzichtet werden.
Voraussetzungen:
Hauptschulabschluss, Realschulabschluss oder Abitur
Ausbildungsdauer:
3 1/2 Jahre
Wer eine Lehre als Graveur durchläuft, kann zwischen folgenden Arbeitsgebieten wählen: Arbeitsgebiet Graveure: Flachgraveure; Schildergraveure; Stempelgraveure; Relief- und
Stahlstanzengraveure; Formenbaugraveure
Arbeitsgebiet Guillocheure
Arbeitsgebiet Damaszierer
Arbeitsgebiet Formstecher
Vergütung (Stand Mai
2000):
West:
1. Ausbildungsjahr: 893 Mark
2. Ausbildungsjahr: 945 Mark
3. Ausbildungsjahr: 1.032 Mark
4. Ausbildungsjahr 1.109 Mark
Ost:
1. Ausbildungsjahr: 735 Mark
2. Ausbildungsjahr: 779 Mark
3. Ausbildungsjahr: 853 Mark
4. Ausbildungsjahr 1.009 Mark
Aufstiegschancen:
Betriebsassistent im Graveur-Handwerk, Meister im Graveur-Handwerk, Betriebswirt des Handwerks.
Ausbildungsinhalte:
Skizzieren, Zeichnen, Entwerfen; Lesen und Anfertigen von einfachen technischen Zeichnungen; Übertragen von Zeichnungen auf das Werkstück; Handgravieren unter Verwendung von Sticheln, Meißeln, Schabern, Punzen und Feilen; Gravieren mittels Graviermaschinen oder Kopiermaschinen unter Verwendung von handelsüblichen sowie selbstgefertigten Gravierschablonen oder Kopiermodellen; Sägen, Bohren, Fräsen, Schleifen und Polieren in Hand- und Maschinenarbeit; Schleifen von Gravierfräsen; Arbeiten mit Teil- und Spannvorrichtungen; Anfertigen und Instandhalten von Werkzeugen und Vorrichtungen; Instandhalten von Werkzeugmaschinen; Glühen, Härten, Anlassen; Kenntnisse der Messwerkzeuge und Messmethoden; Kenntnisse über Arten, Eigenschaften,Herstellung sowie Verwendung und Verarbeitung der Werk- und Hilfsstoffe; Kenntnisse in der Schriftkunde; Kenntnisse in der Stilkunde; Kenntnisse der Unfallverhütungsvorschriften und Arbeitsschutzbestimmungen
Außer den Grundfertigkeiten und -kenntnissen sind den Lehrlingen die Spezialfertigkeiten und -kenntnisse in einem der nachstehend aufgeführten speziellen Arbeitsgebiete zu vermitteln:
Arbeitsgebiet Graveure: Flachgraveure: Schrifteinteilung, Flächengestaltung, Monogrammentwurf; Diamantgravieren; Facettieren; Oberflächenbehandlung von Metallen, Mattieren, Metallfärben, Korrosionsschutz; Hart- und Weichlöten; Kenntnisse in der Stilkunde (Monogramme); Kenntnisse in der Heraldik; Kenntnisse im Papierprägen