Von Ralf Meyer, Geschäftsführer Kraftwerk Kraft-Wärme-Kopplung GmbH Hannover
Gegenwärtig sollten wir auf die volkswirtschaftlich preiswertesten CO2-Einspartechnologien setzen und die teureren Technologien, wie Fotovoltaik und Offshore-Windkraft, langsamer ausbauen. Insgesamt würden wir der Klimaerwärmung aus meiner Sicht dadurch deutlich schneller und effektiver begegnen. Schaut man die mit dem Strompreis erhobene EEG-Umlage auf die damit geförderten Energien und verbundenen CO2-Einsparungen an, wird das anschaulich: In 2011 wurden zum Beispiel für jede durch Onshore-Windkraft eingesparte Tonne CO2 51 Euro auf die Stromkunden umgelegt. Für Fotovoltaik lag der Wert bei 515 Euro. Das Klimaproblem ist zu dringlich für solche Missverhältnisse.
Die Ziele der Bundesregierung sind nicht ambitioniert
Volkswirtschaftlich ist ein Kräft-Wärme-Kopplungs-(KWK-)Anteil an der Stromerzeugung von ca. 50 Prozent sinnvoll. Das belegen wissenschaftliche Studien. Gemessen daran ist Ziel der Bundesregierung, die den KWK-Anteil von derzeit 16 auf 25 Prozent bis 2020 auszubauen nicht besonders ambitioniert. Unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird voraussichtlich nicht einmal das 25-Prozent-Ziel erreicht. Die durch KWK eingesparte Tonne CO2 auf die Stromkunden umgelegten Kosten betragen im Schnitt übrigens nur 21 Euro.
Wir brauchen ein Energieministerium
Die Energiepolitik braucht aus meiner Sicht einen fraktionsübergreifenden Konsens. Alle Parteien müssen zum Beispiel beim Netzausbau eine gemeinsame Linie fahren. Unsicherheit bezüglich der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verzögern oder verhindern notwendige Investitionen.
Wie ist Ihre Meinung zum Thema: Geht die Förderung in die falsche Richtung? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.