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Strategie

Handwerker-Kooperation: Vertrauen ist Chefsache

Manfred Reinink führt ein Netzwerk aus 13 Handwerksbetrieben. Die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos – dank eingespielter Abläufe und klarer Absprachen.

Auf einen Blick:

  • Das Netzwerk Holzquadrat besteht aus 13 Handwerksbetrieben im Bau- und Ausbaubereich.

  • Vertrauen, Ehrlichkeit und einheitliche Qualitätsstandards sind die Basis der Kooperation.

  • Die Dachmarke übernimmt die Auftragsabwicklung und das Marketing, die Betriebe profitieren durch stetige Auslastung.

Die weiße 13 auf dem orangefarbenen Hintergrund ist von der Straße aus nicht zu übersehen. Ebenso wenig der Flachbau mit der breiten Fensterfront. In dem ehemaligen Autohaus ist der Sitz von Holzquadrat - einer Kooperation aus 13 Handwerksbetrieben. Allesamt haben sich auf die Bereiche Renovierung, Sanierung und barrierefreies Wohnen spezialisiert.

2014 hat Manfred Reinink diesen Standort in Nordhorn neu eröffnet. Er ist Ideengeber und Inhaber von Holzquadrat. Erfahrungen mit der Selbstständigkeit hat der gelernte Tischler- und Rohrleitungsbaumeister über 25 Jahre lang gesammelt. Angefangen hat er mit dem Vertrieb und der Montage von Holzprodukten, vorrangig für Böden.

„Nach und nach sind immer mehr Gewerke dazugekommen“, erinnert sich der 54-Jährige. Das Konzept „alles aus einer Hand“ komme bei Kunden gut an. „Es gibt ein Angebot, einen Ansprechpartner, eine Rechnung und eine Gewährleistung“, fasst Reinink die Vorteile zusammen. Die Wünsche der Kunden sind für ihn das Wichtigste. Nicht umsonst heißt der Slogan von Holzquadrat „Ihr Anspruch ist unsere Herausforderung“.

Die Dachfirma hat zurzeit 15 Mitarbeiter, dazu zählen Handwerksmeister genauso wie Gesellen und Azubis in den Berufen Tischler, Parkett- und Bodenleger. Auch ein Architekt und ein Statiker sind im Team.

Umsetzung in der Praxis: Gemeinsamer Ortstermin, dann Beauftragung der Handwerker

Fragt ein Kunde bei Holzquadrat eine Dienstleistung an, übernehmen Reinink und sein Team den ersten Termin vor Ort. Danach geben sie eine vorläufige Kostenschätzung ab. Bestätigt sich das Interesse des Kunden, werden die Partnerbetriebe zusammengeholt. Bei einem zweiten Termin auf der Baustelle besprechen sie Details zum Angebot und unterbreiten es anschließend dem Kunden. „Die Vorbereitung eines Auftrags ist zeitintensiv. Aber damit legen wir den Grundstein für einen reibungslosen Ablauf“, sagt Reinink.

Ist der Auftrag erledigt, macht sein Team die Endabnahme und stellt dann die Gesamtrechnung. Am Ende wird „intern“, also unter den kooperierenden Betrieben, abgerechnet.

Für Großbaustellen bestens gerüstet

Das große Plus der Zusammenarbeit: Die Firma ist für Großbaustellen bestens gerüstet. Beispiel: Es kann vorkommen, dass bis zu 35 Handwerker auf einer Baustelle eine Woche durcharbeiten. Sollte das Personal aus den Partnerbetrieben nicht ausreichen, hat Reinink ein Netzwerk aus weiteren Unternehmen in der Region, die aushelfen.

Während die Holzquadrat-Partner für die Kooperation beim Kunden sind, wickeln sie von ihrem eigenen Standort aus parallel auch andere Aufträge ab. In der Ausstellung in Nordhorn sind alle Partner mit ihren Leistungen präsent, nicht aber in Person.

Marketing aus einer Hand

Vermarktet wird unter der Dachmarke „Holzquadrat Konzept 13.0“. Im gemeinsamen Prospekt stellen sich die Firmen mit ihren Chefs und Leistungen vor. An Sonntagen können sich Besucher in der Ausstellung informieren. „Wie viele genau kommen und für welche Bereiche gefragt sind, wird genau vermerkt“, berichtet Reinink. Zu Wochenbeginn kontaktiert sein Team die Interessenten.

Auch die Social Media Kanäle sind für den Betrieb ein wichtiger Marketingaspekt, weil drei Viertel der Aufträge aus dem privaten Sektor kommen. In der wichtigen Zielgruppe der über 60-Jährigen setzt Holzquadrat auf Mundpropaganda.

Verlässliche Kooperation: „Die Einstellung muss passen“

Alle beteiligten Firmen seien an der gemeinsamen Arbeit gewachsen, betont Manfred Reinink. Werte, Qualitätsstandards und Arbeitsweisen werden gemeinsam erarbeitet und immer wieder überprüft. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sind ihm besonders wichtig.

Die Chefs kennen sich untereinander und vertrauen sich. „Ohne die gleiche Denkweise und die richtige Einstellung zu dem, was wir hier tun, wäre eine Zusammenarbeit nicht möglich“, betont Reinink.

Die Handwerker treffen sich regelmäßig. Mehrmals im Jahr gibt es große Termine, dort legen sie Richtungen und Strategien fest. Alleinige Entscheidungen trifft Reinink so gut wie nie. Auch Mitarbeiter der Partnerbetriebe werden in Entscheidungsprozesse bewusst miteingebunden.

Auch das Thema Weiterbildung ist für den Gründer wichtig. „Wir fahren auf Messen, schauen uns um und wollen unseren Kunden Neuheiten gleich präsentieren“, sagt er.

Die Mitarbeiter der Firmen hingegen regeln kleinere Dinge auf den Baustellen so, dass Reinink das gar nicht mitbekommt. „Sie sind untereinander vernetzt, stimmen sich ab und klären das unter sich. Das spart uns Aufwand und schweißt das Team zusammen. Und die Kunden merken auch nichts davon.“

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