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Handwerkskonjunktur hinkt hinterher

Handwerkskonjunktur hinkt hinterher

Das deutsche Handwerk hinkt dem Konjunkturaufschwung hinterher. In diesem als auch im nächsten Jahr werde das Handwerk hinter dem Wirtschaftswachstum zurückbleiben, sagte ZDH-Generalsekretär Hanns-Eberhard Schleyer.

Das deutsche Handwerk hinkt dem

gesamtwirtschaftlichen Konjunkturaufschwung weiter hinterher. Sowohl

in diesem als auch im nächsten Jahr werde das Handwerk hinter dem

Wirtschaftswachstum zurückbleiben, erklärte der Generalsekretär des

Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hanns-Eberhard Schleyer, am

Donnerstag in Berlin. "Das Handwerk kämpft um den Anschluss an die

Gesamtkonjunktur." Hauptursache seien anhaltende Einbußen am Bau

sowie ein Einbruch im Kfz-Gewerbe. Zudem setze sich die Talfahrt in

den neuen Ländern fort. Das westdeutsche Handwerk habe dagegen die

Talsohle mit Ausnahme des Bau- und Kfz-Gewerbes überwunden.

Für die Jahre 2000 und 2001 erwarte das Handwerk ein "mageres

Umsatzwachstum" von jeweils 1,5 Prozent. Bei der Beschäftigung haben

sich die bisherigen Prognosen nach den Worten Schleyers als zu

optimistisch erwiesen. In diesem Jahr sei auf Grund der Entwicklung

im Osten sogar ein Rückgang von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen möglich.

Im kommenden Jahr werde bundesweit allenfalls eine Stagnation

erwartet. Insgesamt sind in den 850.000 deutschen Handwerksbetrieben

rund sechs Millionen Menschen tätig. Die Zahl der in diesem Jahr

bereitgestellten 220.000 Lehrstellen werde wohl auch 2001 erreicht.

Deutliche Kritik übte Schleyer am Bündnis für Arbeit. Die von

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) geweckten Erwartungen seien

nicht eingetreten. Das Bündnis für Arbeit sei kein zentrales

politisches Entscheidungsinstrument in Deutschland. Es habe

allenfalls eine bestimmte Rolle beim Verhältnis zwischen den

Sozialpartnern gespielt. In Bereichen aber, in denen der Kanzler

Entscheidungsbefugnisse habe, sei dies nicht der Fall gewesen, etwa

in der Gesundheits- oder Rentenreform. Die Bündnisgespräche müssten

aus Sicht von Schleyer auch auf andere Bereiche ausgedehnt werden.

Als Beispiel nannte Schleyer die EU-Osterweiterung. Trotz dieser

Bilanz lehne das Handwerk einen Ausstieg aus dem Bündnis aber ab.

Als positive Entwicklung im Handwerk nannte Schleyer den

ungebrochenen Aufwärtstrend bei Zulieferern dank des Exportbooms.

Allerdings melde nur das westdeutsche Metallhandwerk eine hohe

Betriebsauslastung, dicke Auftragsbücher und einen kräftigen Aufbau

der Beschäftigung. "Das ostdeutsche Metallgewerbe nahm an dieser

Entwicklung keinen Anteil", sagte Schleyer. Ähnliches gelte für das

Ausbauhandwerk sowie für die konsumnahen Handwerke, wo es einige

positive Impulse zu verzeichnen gebe.

Verschlechtert habe sich die Finanzierungssituation. Bei stark

gestiegenen Kosten für Vorleistungen habe die übergroße Mehrheit der

Betriebe die Verkaufspreise nicht erhöhen können. Folge sei eine

weiter rückläufige Investitionsneigung. Fast jeder dritte west- und

jeder zweite ostdeutsche Betriebe trete auf die Investitionsbremse.

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