Freiwillige vor: Im Denkmalschutz kann schon ein Freiwilligenjahr geleistet werden – warum nicht in weiteren Gewerken?
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Freiwillige vor: Im Denkmalschutz kann schon ein Freiwilligenjahr geleistet werden – warum nicht in weiteren Bereichen?

Politik und Gesellschaft

Handwerkspräsident fordert Freiwilligenjahr im Handwerk

Viele Betriebe finden keinen Nachwuchs. Ist ein freiwilliges Jahr im Handwerk die Lösung? Der ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer hat einige Argumente dafür.

Soll der Bundesfreiwilligendienst auf Handwerksbetriebe ausgedehnt werden? Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes Deutsches Handwerk (ZDH) hat sich jetzt deutlich dafür ausgesprochen.

„Der Bundesfreiwilligendienst nimmt eine wichtige Rolle bei der Interessensfindung und beruflichen Weichenstellung junger Menschen ein“, argumentiert Wollseifer. Der Handwerkspräsident hofft, über ein Jahr Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) Jugendliche für eine handwerkliche Ausbildung zu begeistern. In einzelnen Bereichen wie dem Denkmalschutz sei dies bereits möglich. Die Ausweitung auf weitere Branchen „wäre ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung, die in unser aller Interesse liegt“.

Als Anknüpfungspunkt sieht er das große Interesse junger Menschen am Klimawandel und dessen Bekämpfung. Dieser Anknüpfungspunkt könnte besonders die im Handwerk in vielen Gewerken noch seltenen Mädchen besonders ansprechen: Laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sorgen sich vor allem junge Frauen unter 24 Jahren um die Folgen der Klimakrise.

Gleichzeitig drohen Klima-Gewerken wie SHK, Dachdecker oder Kfz große Engpässe: Laut aktuellen Zahlen des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) aus dem Winter 2021/22 gibt es allein in der für die Energiewende wichtigen SHK-Branche 68.000 offene Stellen, davon 41.000 beim technischen Personal. Branchenübergreifend fehlten 190.000 Handwerker. „Nur mit qualifizierten Handwerkerinnen und Handwerkern werden sich die Klima-, Energie- und Verkehrswende umsetzen lassen“, betont Wollseifer.

Was denken Sie? Hilft ein freiwilliges Jahr im Handwerk gegen den Fachkräftemangel? Wenn ja, in welchen Gewerken? Oder fürchten Sie eher viel Aufwand und wenig Ertrag?

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