- Der Hikoki Akku-Schlagbohrschrauber DV18DD wiegt ohne Akku gerademal 900 Gramm. Dennoch soll er mit 55 Newtonmeter Drehmoment punkten können.
- Die Tischlerei Biesel hat getestet, ob der Winzling von Hikoki mit den vergleichbaren Akku-Schraubern im Betrieb mithalten kann.
- Eine Erkenntnis: „Das Verhältnis der Kraft des Schraubers zu seiner Größe ist wirklich gut“, sagt Holztechniker Michael Biesel.Biesels
- Eindruck nach einigen Einsatzwochen des Hikoki DV18DD: Die Maschine muss sich nicht hinter bekannteren Marken verstecken.
Der Akkuschrauber gehört zur Standardausrüstung des Tischlers. Der Betrieb Biesel aus der Wedemark bei Hannover macht da keine Ausnahme. Die Möbeltischlerei konzentriert sich auf Arbeiten im hochwertigen Bereich für Objektkunden und private Auftraggeber. „Wir arbeiten mit Holzwerkstoffen und Mineralwerkstoffen, die wir selbst in beliebige Formen pressen“, sagt Geschäftsführer Michael Biesel. „Unsere Mitarbeiter greifen täglich zum Akku-Schrauber. Er ist bei allen Montagetägigkeiten dabei, in der Werkstatt und auf der Baustelle“, erklärt der Holztechniker. Jeder Mitarbeiter hat bis zu zwei Akkuschrauber, die zu seiner persönlichen Ausrüstung gehören. Da sind viele bekannte Marken vertreten. Hikoki war bisher nicht dabei. Die Marke gehört zum japanischen Mischkonzern Hitachi und ist in Europa erst seit Ende 2017 mit eigenem Hauptquartier in Nordrhein-Westfalen vertreten.
Jetzt hat Hikoki eine Akku-Schrauberserie herausgebracht, die sich durch auffallend kompakte Geräte auszeichnet, die mit großer Leistung punkten sollen. Die Tischlerei Biesel hat aus dieser Serie den Akku-Schlagbohrschrauber DV18DD getestet. Wie haben sie ihn eingesetzt? „Wir haben den Akku-Schrauber verschiedene Kollegen ausprobieren lassen“, sagt Michael Biesel. So wurde die Maschine bei einer Schrankmontage eingesetzt, mit einem Forstnerbohrer genutzt und auch mit einem Kreisschneider ausprobiert. Die Tester ließen den Schlagbohrschrauber auf Tuchfühlung mit MDF-Platten, Spanplatten, Tischler- und Multiplex-Platten sowie manchem Massivholzstück gehen. Ergebnis: „Die Reaktionen aus dem Team waren alle positiv“, sagt Biesel, „das Bohrbild war gut und die Maschine hat sich keine Schwäche geleistet.“
Klein und handlich
Wir war der erste Eindruck beim Auspacken? „Vom Koffer bis zum Schrauber macht das Produkt einen wertigen Eindruck.“ Deutlich sichtbar und spürbar waren die kompakten Maße des Geräts. „Der schmalere Griff liegt erstaunlich gut in der Hand und mit der kurzen Gesamtlänge kommt man sicher leichter in manche Ecke, als mit einem größeren Gerät“, sagt Biesel. Die Länge des Schraubers liegt laut Hersteller bei 17 Zentimetern. Besonders deutlich ist das geringe Gewicht den Testern aufgefallen. „Der Schrauber wiegt schon ein paar hundert Gramm weniger als unsere anderen Geräte. Das kann manche Arbeit spürbar angenehmer machen“, sagt Biesel. Laut Hikoki wiegt der DV18DD ohne Akku nur 900 Gramm. Im Test auf einer Briefwaage blieb er sogar noch etwas darunter. Zusammen mit dem großen 5Ah-Akku wog er 1430 Gramm – so viel wie manches Wettbewerbsgerät bereits ohne Akku auf die Waage bringt.
Gutes Verhältnis von Kraft zu Größe
Doch Größe und Gewicht sind letztlich Sekundärmerkmale – vor allem muss die Leistung stimmen: „Das Verhältnis der Kraft des Schraubers zu seiner Größe ist wirklich gut“, sagt der Unternehmer. „Da steckt Power hinter.“ Bei einem laut Hersteller maximalen Drehmoment von 55 Newtonmeter zeigt der DV18DD, dass es sich bei ihm um ein ernstzunehmendes Handwerkzeug handelt. Die Technik basiert auf einem 18-Volt-Akkusystem, das einen bürstenlosen Motor antreibt. „Im Test zeigte der Akku eine sehr gute Kapazität, die für den Montagealltag gut geeignet ist“, sagt Biesel. Zum Testsystem gehörten zwei 5Ah-Akkus. Der Schrauber kann auch mit einem 3Ah-System betrieben werden, wodurch sich Gewicht und Ausdauer des Akkus verringern.
Eine kleine Schwäche zeigt der DV18DD für Michael Biesel in der Position der Arbeits-LED. Es sei gut, dass das Gerät den Bohr- und Schraubbereich ausleuchtet, aber „dadurch, dass die LED im Fußbereich des Schraubers steckt, kann sie in ungünstigen Montagesituationen zum Beispiel vom Werkstück verdeckt werden“, sagt Biesel. Besser wäre eine Position der LED in der Nähe des Bohrfutters.
Wie sieht das Fazit des Unternehmens aus? „Es war interessant das Gerät mal gegen die Marktbegleiter zu testen“, sagt Biesel. Hikoki sei unter Handwerkern nicht unbedingt in aller Munde, wirke vom Preis-Leistungs-Verhältnis her aber überzeugend. Ohne Akku liegt der Nettopreis des Geräts bei 139 Euro. „Unser Ersteindruck ist, dass sich die Maschine nicht hinter bekannteren Marken verstecken muss“, sagt Biesel. Der Rest müsse sich im Dauereinsatz zeigen. „Bei uns liegt die durchschnittliche Arbeitsleistung von Akkuschraubern bei drei Jahren. So lange muss ein gutes Werkzeug durchhalten, ohne sich Schwächen zu leisten.“
Daten
- Name: Hikoki DV18DD
- Maße LxBxH: 170 x 58 x 216 mm
- Max. Drehmoment: 55 Nm
- Gewicht ohne Akkus: 0,9 kg
- Bohrfutterspannweite: 1,5 – 13 mm
- Preis ohne Akku-Set: 149 € zzgl. MwSt.
- Preis Testausstattung: 389 € zzgl. MwSt.
Auch interessant: