Wetterextreme wie Trockenheit und Überschwemmungen lassen sich hierzulande inzwischen regelmäßig beobachten. Im Fall eines Hochwassers bleibt Bewohnern betroffener Häuser meist nur die Flucht. Das Wasser dringt durch Türen und richtet schwere Schäden an. Weil Hochwasserschutztüren bisher meist aus Stahl sind und an Schiffstüren erinnern, hatten sich Forscher des Instituts für Holztechnik Dresden (IHD) das Ziel gesetzt, eine wohnlicher anmutende Variante aus Holz zu konstruieren. Dieses Ziel haben sie nun erreicht, meldet das IHD.
Tür trotzt Hochwasser
Im Projekt wurde eine Hauseingangstür aus Holz mit permanentem Schutz gegen Hochwasser- und Starkregenereignisse sowie integrierter Evakuierungsöffnung entwickelt. Sie soll das Eindringen von Oberflächenwasser über den Eingangsbereich verhindern. Zugleich sollte die Konstruktion gebrauchstauglich sein, sich für Wohn- wie Gewerbegebäude eignen und ansprechende Gestaltungsmöglichkeiten bieten. An ihrer Entwicklung war auch ein Innungsbetrieb beteiligt: HFBB Holzfensterbau Bernau aus Brandenburg. Der Trägerverein des IHD war von der Arbeit so überzeugt, dass er das Projekt gerade zum Sieger seines Forschungspreises kürte.
Arbeit mit Totholz
Um auch mit einem anderen Wetterextrem – der Dürre – zumindest so umzugehen, dass Ressourcen nicht ungenutzt bleiben, startete im August das Forschungsprojekt „Umgang mit Kalamitätsflächen und Kalamitätsholz“. Forschungsgegenstand sind durch Borkenkäferbefall geschädigte oder abgestorbenen Fichten, die im Sinn einer „Stehendlagerung“ zunächst ungefällt im Wald verbleiben. Die Forscher wollen untersuchen, wie sich die Holzqualität bei andauernder Lagerungsdauer standortabhängig ändert und wie lange eine Weiterverarbeitung für Holzprodukte wie Brettsperrholz oder Holzwerkstoffe noch möglich ist. Geleitet wird das Projekt vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung, das IHD zählt zu den fünf Forschungspartnern.