Ligna – das hieß auch 2023 kreischende Sägen und Fräsen an jeder Ecke. Staubige Hallen gab es dennoch nicht, auch weil einige Absaugspezialisten live die Stärken ihrer Maschinen zeigten. Darüber hinaus gab es manche Neuentwicklung im Bereich der Absaug- und Filtertechnik.
Al-Ko – Zieht was weg
Seine neueste Maschine hat Al-Ko zur Präsentation in schwarz-weiße Wirbel gehüllt. Man kennt dieses Erlkönig-Design als Tarnvariante aus dem KFZ-Bereich. Sie signalisiert: hier kommt etwas Neues! Am Stand wurde auch verraten, was es neues gab: Al-Ko stellte ein zentrales Saugsystem für die Absaugung von Handarbeitsplätzen vor. Der Al-Ko Clean Vac könne innen oder außen aufgestellt werden und erreiche eine hohe Saugleistung bei bis zu 25.000 Pa Unterdruck. Er soll in zwei Leistungsstufen erscheinen: mit 12,5 Kilowatt für die Absaugung von bis zu zwölf Arbeitsplätzen sowie mit acht Kilowatt zur Absaugung von bis zu acht Arbeitsplätzen. Außerdem zeigte das Unternehmen auf der Messe die neue Steuerungsgeneration Al-Ko High Performance mit Touchdisplay. Die ermögliche eine intuitiv und individuell anpassbare Anlagensteuerung.
Weima – Zerkleinern und Verdichten
Laut hätte es bei der Präsentation des Einwellenzerkleiners WL4 von Weima und der Brikettierpresse C 150 zugehen können. Doch das Unternehmen entschied sich für eine erfrischend geräuschlose Präsentation – und zwar mit Augmented-Reality-(AR)-Headset als Eyecatcher. Kaum war die Brille aufgesetzt, wurden schon die Holzreste sichtbar, die virtuell neben dem echten Zerkleinerer ruhten. Mit Daumen und Zeigefinger ließen sie sich aufnehmen und in den Zerkleinerer werfen, wodurch die Maschine virtuell ansprang und ihren Dienst verrichtete. Auch wo die virtuellen Späne den Standbesuchern auf die Füße rieselten ließ sich beobachten. Ganz real hat Weima dem WL 4 zur Messe ein umfassendes technisches Update spendiert. So sei das neue Grundgestell deutlich robuster konstruiert, was sich bei Anwendungen wie Multiplex besonders bemerkbar mache. Eine weitere Neuerung sei der wartungsfreie Keilriemen; für mehr Energieeffizienz sorge eine verbesserte Hydraulikeinheit in Kombination mit einer optimierten SDS-Steuerung. 600 Millimeter Arbeitsbreite sowie ein wechselbares Lochsieb zur Definition der Hackschnitzelgröße zeichneten die Maschine aus.
Spänex – der Master regelt das
Als spezielle Messelösung zeigte Spänex seine 4 Entstauber-Batterien SMU 100 mit zusammen 40.000 Kubikmeter Absaugleistung. Clou des Aufbaus: Die Anlagen wurden in Master-Slave-Schaltung zusammengeschaltet. Eine Maschine lief laut Hersteller mit oberster Priorität durch, die anderen fuhren ihre Leistung automatisch hoch und runter, je nachdem wie viel Absaugbedarf bestand. Von den beiden ersten SMU ging es in eine 250 Kilogrammpresse zur Brikettierung, die hinteren beiden speisten ihre Späne über eine Zellenradschleuse bei den vorderen Entstaubern ein. Optimiert habe Spänex seine Entstauber etwa beim Frequenzumrichter. Der sei in die Ventilatorenzelle integriert worden, so dass er keinen separaten Platz mehr benötigt.
Scheuch Ligno – Fokus auf Energieeffizienz
Einen großen Schritt für seinen Markenauftritt hat Scheuch Ligno im Mai 2023 getan: die deutsche Sparte namens IPE wurde umbenannt und heißt nun Scheuch Ligno Germany.
Technologisch hat sich das Unternehmen in letzter Zeit viel mit Energieeffizienz beschäftigt: Mit der neu entwickelten Filter-Databox biete Scheuch Ligno Kunden die Möglichkeit, Live-Daten der Absauganlagen während des Betriebs zu sammeln. Die Auswertung dieser Daten soll Erkenntnisse für den optimalen Betrieb liefern, von denen Kunden profitieren würden. Das System arbeite völlig unabhängig ohne Anbindung an die Anlagensteuerung. So würden IT-Sicherheitsrisiken vermieden. Mit den Infos ließen sich Optimierungsbedarfe für Kunden erkennen sowie Erkenntnisse für Neuauslegungen sammeln. So sollen etwa weitere Einsparpotenziale bei den Betriebskosten der Absauganlagen identifiziert werden. „Der Hauptanwender ist die Massivholzindustrie“, sagt Geschäftsführer Alois Burgstaller, „die Erkenntnisse werden aber sicher auch in andere Anlagen einfließen.“
Schuko – Neue Filtertechnik zum Schutz der Mitarbeiter
Dass seine neue Generation von Membranfilterschläuchen einen enormen Filtrationsgrad erreichen, hat sich Schuko schon in der Corona-Pandemie vom Prüfinstitut Dekra bescheinigen lassen. Fazit: Das Material wurde sogar für die Maskenproduktion nach FFP2-Schutzklasse zertifiziert. Diese starke Filtertechnik ist nun in der Weiterentwicklung der Vacomaten-Baureihe erhältlich, die Schuko auf der Ligna für noch mehr Aufmerksamkeit in eine Camouflage-Verkleidung gehüllt hat. Der neue Vacomat mit FFP2-Filtermaterial erreiche einen Abscheidegrad von 99,95 Prozent aller Partikel, die größer als 0,1 Mikrometer sind. Schuko-Geschäftsführer Heiko Schulte-Südhoff sieht darin auch einen wichtigen Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter: Denn je kleiner die Partikel des eingeatmeten Staubs sind, desto größer sei die Gefahr von Lungenerkrankungen. So warnt auch das Umweltbundesamt, das Stäube mit einem Durchmesser unter 2,5 Mikrometer tiefer in die Atemwege eindringen können, dort länger verbleiben und die Lunge nachhaltig schädigen würden.