Homag so weit das Auge reicht. Neben den Maschinen gehörte auch der Service zu den Messeschwerpunkten des Herstellers. 
Foto: Denny Gille
Die Stände der Maschinenhersteller waren auf der Holz-Handwerk 2022 besonders gut besucht. Zum Beispiel hier bei Homag. 

Inhaltsverzeichnis

Holzhelden

Maschinen-Highlights: Entdeckungen auf der Holz-Handwerk 2022 

Verbessern, entlasten, automatisieren: Was bot die Holz-Handwerk 2022 im Bereich Maschinen und Geräte? Machen Sie mit uns einen kleinen Rundgang.

  • Auch auf der Sommer-Edition der Holz-Handwerk zeigten zahlreiche Hersteller Neuheiten im Bereich Maschinen, Anlagen, Werkzeuge und Services. Dieser kleine Messe-Rundgang stellt Ihnen acht von ihnen vor. 
  • Wir waren bei Homag, Weinig und Biesse, Barth, Al-Ko und Scheuch Ligno und haben uns Handwerkzeuge bei Mafell angesehen.
  • Ein interessantes Mitmach-Highlight gab es auch noch. 

Kein Prospekt und kein Datenblatt kann einem die Qualität einer Maschine, ihre Dimensionen und Fähigkeiten so vermitteln, wie eine Live-Vorführung. Kein Wunder also, dass die gewaltigen Maschinenausstellungen die Besucher der Holz-Handwerk magisch anziehen. Nirgendwo tummelten sich gleichzeitig so viele Leute wie bei den Exponaten der Holzbearbeitungsmaschinen. Hier gibt es eine Auswahl einiger Messe-Highlight in Sachen Holzbearbeitung und Betriebstechnik. 

Biesse: Mitarbeiter entlasten – mit Automatisierung

Wo es an Fachkräften mangelt kann Automatisierung ein Teil der Lösung sein. Wie die aussehen kann, hat Maschinenhersteller Biesse auf der Holz-Handwerk gezeigt:

  • Das Kantenbearbeitungszentrum Rover B Edge zeigte Biesse mit Synchro, einem Manipulator, der Platten automatisch entnimmt, zur Bearbeitung positioniert und wieder ablegt. So verwandelt sich das Bearbeitungszentrum nach Angaben des Herstellers in eine automatische Zelle.
  • Die Aufteilmaschine Selco WN2 wurde mit dem automatischen Magazin Winstore und dem Bearbeitungszentrum Rover B FT kombiniert. Das automatische Lager Winstore optimiere die Verwaltung der Platten und reduziere Zeit und Kosten, weil sie etwa die Verladung von Stapeln durch Gabelstapler ersetze.
  • Die vertikale Bohrmaschine Brema Eko 2.2 wurde mit dem Lade- und Entladeroboter ROS präsentiert. Der Roboter übernehme automatisiert die Zuführungs- und Entladearbeiten an der Maschine und eliminiere zugleich die Beschädigungsgefahr des Materials durch manuelles Platten-Handling.

Für die Türen- und Fenster-Produktion haben die Italiener außerdem die neue Winline am Stand präsentiert. Das Multibearbeitungszentrum eigne sich speziell für die Herstellung von Standardfenster und und -türen wie auch für deren Maßfertigung.

Teil der Ausstellung war auch ein neues Maschinenkonzept: Bei dem würden in die Maschine integrierte Softwareprogramme und Dienste erfassen, wie das Potenzial der Anlage gesteigert werden kann. Das könne Zeit sparen und die Produktionskosten optimieren.

Weinig: Kunden sind der beste Entwicklungstreiber

Viele Funktionen auf kleinem Raum: Das ist die neue Conturex Vario XS von Weinig. 
Foto: Denny Gille
Viele Funktionen auf kleinem Raum: Das ist die neue Conturex Vario XS von Weinig. 

Bei Neuheiten auf über 1600 Quadratmeter musste man sich schon etwas Zeit nehmen, um jedes Highlight der Maschinenbaugruppe Weinig und Holz-Her mitzunehmen. Welches durfte man auf keinen Fall verpassen? „Die Conturex Vario XS Fenstermaschine ist für uns ein absolutes Highlight. Hier haben wir auf die Handwerker gehört und auf kleiner Fläche extrem viel Technologie verbaut“, sagt Marketingchef Oliver Kunzweiler. Viele Funktionen, die aus der großen Conturex bekannt seien, habe man in die kleinere Version gepackt. Als besonders vorteilhaft hebt das Unternehmen die Qualitäten der Weiterentwicklungen bei schlanken Profilen, neuen Architektur-Fenstersystemen und der Wirtschaftlichkeit hervor.

Kundengetrieben sei auch die Weiterentwicklung des Cube gewesen. Der Hobelautomat Cube 3 zeige eine Flexibilität, die es zuvor nicht gegeben habe. Durch die wahlweise Kombination mit Stapelautomat oder Rückförderer sei ein Schwerpunkt auf den Einsatz im Ein-Personen-Betrieb gelegt worden.

Aus konsequentem Zuhören, was Kunden wünschten, seien auch die Funktionen des CNC-Bearbeitungszentrums Vario MC 50 entstanden. Der Alleskönner würde sich nicht nur für die Fertigung von Fenstern, Türen und Rundbögen eignen, sondern dank der universell einsetzbaren 5-Achs-Spindel auch für die allseitige Bearbeitung von Flächenteilen.

Homag: Service mit Mehrwert

Nicht nur mit neuen Maschinen wollte Hersteller Homag während der Holz-Handwerk 2022 auf seiner enormen Standfläche punkten. Auch der Service mache einen immer wichtigeren Teil am Geschäft aus, erklärte Vorstandsmitglied Daniel Schmitt. So sei in den letzten Jahren die Nachfrage nach Serviceleistungen von 8 auf 30 Prozent gestiegen. Mit schneller Ersatzteillieferungen, einem Service Assistant, der Verbesserungsvorschläge bei der Nutzung macht, sowie Problemlösung per Videodiagnose, am Telefon oder vor Ort will das Unternehmen sein Serviceangebot weiter ausbauen.

Als Service-Innovation nennt das Unternehmen die digitale Wertstromoptimierung. Bei der werde mit Sensoren in der Fertigungslinie gemessen, wo Prozesse stockend laufen und unnötige Stillstände entstehen. Homag biete das als fest installierte Lösung an, aber auch als temporäre Installation. In letzterer könnten auch kleinere Betriebe über mehrere Wochen Daten sammeln, die helfen ihre Optimierungspotenziale zu ermitteln.

Auch bei der Hardware hat sich einiges getan. Ein paar Beispiele: Die Plattenaufteilsägen Sawteq B-300 Flextec und B-400 Flextec sollen im Idealfall 25 Prozent mehr Output pro Schicht liefern. Die Kantenanleimmaschine Edgeteq zeige, dass Hightech aus den größeren Baureihen auch in den kleineren Maschinen ankomme. Dazu zähle etwa die Fähigkeit, die Profiltechnik für verschiedene Kantenradien automatisch zu verstellen ohne manuelle Eingriffe vornehmen zu müssen.

Barth: Heben, drehen, wenden – Hilfen für gesundes Arbeiten

Evergreens wie der Vakuumtisch und die Rahmenpresse schauten sich Besucher auf der Holz-Handwerk 2022 am Stand von Barth nach wie vor gerne an. Doch auch die Ergonomie-Lösungen des Unternehmens zur Entlastung der Mitarbeiter waren bei den Besuchern gefragt. Barth stellte unter anderem seine Hub-, Dreh- und Wendetische aus, deren Familie in den letzten Jahren stark gewachsen ist.

Ganz neu im Programm sei das Orgacar als mobiler Arbeitsplatz in der Werkstatt. Ausgestattet mit Systainern und Lochplatte ist der Montagewagen mit Werkzeugen flexibel ausrüstbar – selbst ein Bildschirm lasse sich anbringen. Stellt man einen weiteren Werktisch auf die gegenüberliegende Seite des Orgacars, ließe sich mit Hilfe des schwenkbaren Versorgungsgalgens bequem arbeiten. Der war etwa mit Steckdosen, einem Absaugschlauch und mancher Halterung ausgestattet. „Man kann sich das Orgacar flexibel zusammenstellen und später auch noch mit Zubehör nachrüsten“, sagte Vertriebsmitarbeiter Markus Schönlinner.

Live zeigte das Unternehmen auch seinen Wendetisch Wendolift Compact. Da Komponenten wie Türen durch Dämmungen, Brandschutzelemente oder einfach dimensionsbedingt immer schwerer würden, brauche es Maschinen, die helfen, die schweren Teile kräfteschonend und ergonomisch zu bewegen. In einer kleinen Vorführung zeigte Schönlinner, wie der Hub- und Wendetisch eine schwere Platte per Knopfdruck auf die gewünschte Höhe bringt und es durch eine Art Klappmechanismus der Tischoberfläche einfach erlaubt, das Werkstück von einer Seite auf die andere zu kippen.

Al-Ko: Mehr Effizienz, noch weniger Geräuschbelastung

Wo Energie immer teurer wird, kommen bessere Maschinenwirkungsgrade gerade recht. Al-Ko habe bei der Power Unit 200 jetzt ein Leistungsplus von 18 Prozent bei gleichzeitig geringerem Energiebedarf erreicht. Optimierungen am Ventilatorwirkungsgrad hätten die elektrische Leistungsaufnahme um ein Drittel reduziert, wobei fünf Prozent mehr Unterdruck erzeugt werde.  Dank der Zertifizierung mit Vermerk für Reststaubkonzentration Prüfzeichen H3 dürfe die Power Unit 200 P-ZRS ohne zusätzliche Brand- und Explosionsschutzmaßnahmen direkt im Arbeitsraum aufgestellt werden.

In der Power Unit 200, aber auch dem mobilen Entstauber Power Unit 300 verbaue das Unternehmen jetzt neue Schalldämmkulissen. Die befanden sich früher oben am Gerät, erklärt Area Sales Manager Andreas Kaiser. Jetzt werden sie in die Maschinen integriert. Dadurch habe sich die Schallreduktion je nach Maschine um weitere 4,5 bis 6 Dezibel verbessert. In den Großgeräten sei die Technologie serienmäßig, in den kleineren optional.

Womit punktet Al-Ko noch? Laut Andreas Kaiser zum Beispiel mit Funktionen wie dem patentierten Staubschott. Je nach verarbeitetem Material lasse sich der Luftstrom so einstellen, dass alle drei Auffangbehälter des Entstaubers gleichmäßig befüllt werden. Das reduziere die Reinigungsgänge und halte die Werkstatt sauberer, weil Behälter nicht so leicht überlaufen.

 

Scheuch Ligno: Kein Feuer ohne Sauerstoff

Löschen ohne Sauerei: Scheuch Ligno Geschäftsführer Alois Burgstaller stellt sein System zum Löschen mit Sauerstoffentzug beim Dedust Pro vor. 
Foto: Denny Gille
Löschen ohne Sauerei: Scheuch Ligno Geschäftsführer Alois Burgstaller stellt sein System zum Löschen mit Sauerstoffentzug beim Dedust Pro vor. 

Kein Löschen mit wartungsintensiven Löschmitteln, kein Geplätscher mit Löschwasser, einfach eine saubere zuverlässige Löschung durch Sauerstoffentzug. Dieses Prinzip hat Scheuch Ligno bei seinem Entstauber Dedust Pro eingeführt und etabliert. So entfielen wiederkehrende Wartungs- und Prüfkosten der Löschmittel. „Früher haben im Brandfall Feuerlöscher ausgelöst, das gab eine riesen Sauerei“, berichtet Geschäftsführer Alois Burgstaller, „bei unserem Sauerstoffentzug schließen die Klappen und ersticken das Feuer.“ Viel Zertifizierungsarbeit sei nötig gewesen, um dieses System einsetzen zu dürfen. Inzwischen sei dieses Löschverfahren Stand der Technik.

Nach wie vor gefragt sei bei den Österreichern auch das Einrohrsystem Sepas-Plus mit patentierter Aktivierung für Staub und Späne. Das System werde bis heute stetig weiterentwickelt und sei in Zeiten teurer Energie besonders nützlich. Bei der Absaugung mit dem Sepas-Plus-System würden alle Maschinen an einen Rohrstrang angeschlossen. Arbeiteten gerade nicht alle Maschinen, müssten auch nicht alle Ventilatoren laufen, was Energie spare.

Für den Möbelbereich hat Scheuch Ligno jetzt eine standardisierte Steuerung konzipiert, die fertig konfiguriert und somit schnell einsetzbar sei. Sie spare zudem Kosten , da 20 bis 30 Stunden Programmierzeit pro Kunde entfielen. Zugleich erhöhe sich durch die Vorprogrammierung die Qualität der Steuerung.

Mafell: Präzision und Kraft selbst erleben

Werkzeug schaut man sich am besten mit den Händen an – das wissen auch die Werkzeughersteller auf der Holz-Handwerk. Mafell hat Exemplare seiner neuen Akku-Bohrschrauber mit 12 und 18 Volt zum Ausprobieren bereitgestellt, inklusive Zubehör, Holzblock und 300er Tellerkopfschrauben. Bei der Arbeit mit dem A18 helfen Libellen dabei, den Schrauber exakt waagerecht oder senkrecht zu positionieren. Legt man dann im Einhandbetrieb mit der 300er Schraube los, tanzt die Luftblase natürlich etwas, während sich die Schraube ins Holz frisst. Das Ergebnis aber sieht sauber aus. Der Schrauber wirkt gut ausbalanciert, was genaues Arbeiten erleichtert. Noch mehr Kontrolle gibt es mit dem Zusatzhandgriff. Auch Schlangenbohrer mit 68 Millimeter Durchmesser soll das kräftige Leichtgewicht – es soll 1,8 Kilogramm inklusive 72-Wattstunden-Akku wiegen –  mühelos ins Holz treiben.

Zudem hat Mafell eine Zubehörneuheit für seine Unterflursäge Erika präsentiert: Eine neue Multifunktionsaufnahme, die sich einfach dort in das umlaufende Schwalbenschwanzprofil klippen lässt, wo es gerade gebraucht wird. So ließen sich etwa Parallelanschläge exakt und spielfrei befestigen.

Milwaukee: Flaschenöffner zum Selberbauen

Ran ans Projekt: Bei Milwaukee durften Besucher mit Stichsäge, Oberfräse und Deltaschleifer ihre eigenen Flaschenöffner bauen.
Foto: Denny Gille
Ran ans Projekt: Bei Milwaukee durften Besucher mit Stichsäge, Oberfräse und Deltaschleifer ihre eigenen Flaschenöffner bauen.

Ein Mitmach-Highlight gab es am Messestand von Milwaukee. Hier konnten die Besucher sich aus rechteckigen Sperrholzplatten ihren eigenen Flaschenöffner herstellen. Alles, was es dazu an Maschinen brauchte, stellte der Hersteller aus seiner Produktreihe bereit: Stichsägen, Oberfräse, Deltaschleifer und Akkuschrauber. Innerhalb von rund zehn Minuten hielt man dann auch schon das Ergebnis in den Händen. Zwei persönliche Erkenntnisse durfte ich hier gewinnen. 1. Die etwas wuchtig erscheinende 18-Volt-Stichsäge „M18 Fuel“ kann ziemlich filigran arbeiten und hat zugleich ganz schön Kraft. 2. Gute Ergebnisse mit der Oberfräse fallen nicht vom Himmel – etwas mehr Übung an der Maschine hätte dem Aussehen meines Flaschenöffners wohl gutgetan. 

 

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