Immer mehr Tischler und Schreiner bieten ihren Kunden aufwändige 3D-Planungen an. Sie helfen beim Beraten und Verkaufen und als CAD-Dateien bei der Planung und Fertigung. Ist das Projekt aber einmal abgeschlossen, haben sie ihren Dienst getan. Dann landen sie bestenfalls noch als digitale Referenz auf dem Tablet oder aber auf Nimmerwiedersehen im Archiv.
Dass es eine viel nützlichere und elegantere Lösung gibt, davon konnten wir uns gerade im Netz überzeugen. Der Handwerksbetrieb TR Wohnkonzepte hat auf seiner Website einen interaktiven digitalen Showroom veröffentlicht, in dem interessierte Besucher rund um die Uhr auf Entdeckungstour durch die aufwendig gestalteten Räume gehen können. So können sie sich ein lebendiges Bild von der Arbeit der Handwerker machen. Die Software der CAD-Planung und der virtuellen Ausstellung stammt von Palette CAD. Die Planungen stammen von Roxanne Greite, einer gelernten Grafikerin, die den Handwerksbetrieb zusammen mit ihrem Mann führt.
Ein Empfangsraum, viele Projekte
So funktioniert der Showroom: Greite hat einen zentralen dreidimensional begehbaren Raum erstellt, von dem zehn Türen ausgehen. Der Erstellungsaufwand für den Showroom lag insbesondere bei diesem Empfangsraum. Ab hier profitiert sie von ihren fertigen Raumplanungen, die einfach frei als Verknüpfungen zu den einzelnen Türen angelegt werden könnten. „Ich habe reale Planungen hinterlegt, die wir entweder als reine Planungsaufträge erstellt oder bei Kunden umgesetzt haben“.
So führt eine Tür in eine Küche und einen Essbereich mit Blick auf den Garten, hinter einer anderen öffnet sich ein Wellnessbereich mit Sauna und Pool; wieder andere zeigen geschmackvoll eingerichtete Wohnräume. Im nächsten Raum steht man plötzlich im Dachgeschoss eines Einfamilienhauses. Durch die beiden Dachschrägenfenster dringt sommerliches Tageslicht, das von drei großen Wandspiegeln großzügig im Raum verteilt wird. „Licht macht die Planung erst lebendig“, sagt Greite. Weiße Waschtischfronten, warme Echtholzoberflächen und graue Betonakzente bestimmen den Charakter des Bades, aufgelockert vom Grün einer großen Zimmerpflanze.
Rundgang auch per VR-Brille
In sämtlichen Ansichten der 3D-Planungen kann sich der Besucher frei umsehen, Perspektiven wechseln, hinein- und herauszoomen. Navigiert wird per Maus am Computer, mit Fingergesten auf Smartphone oder Tablet oder mit einer VR-Brille. Vorteile gegenüber physischen Showrooms gebe es einige. Man spare die hohen Kosten für Raummiete, Beratungspersonal und ausgestellte Ware sowie den häufig unverhältnismäßig großen Beratungsaufwand.
Mit der virtuellen Präsentation könne sich jeder Handwerker eine ansprechende Ausstellung erlauben, die Kunden bei ihren Bedürfnissen abholt. Und wer sich mit 3D-Planung gut auskennt, könne das bei entsprechendem Zeiteinsatz auch selbst auf die Beine stellen.