Damit die Holzmann-Pleite nicht gesunde mittelständische Baubetriebe in
den Abgrund stürzt, muss umgehend gehandelt werden, sagt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbands des
Deutschen Handwerks. Philipp erinnert an die schnelle und unbürokratische Hilfe nach dem Ende des Bauunternehmers Schneider.
Damals gab es für die betroffenen Handwerker eine Liquiditätshilfe. Betriebe, die
nachweislich durch Forderungsausfälle in ihrem Bestand gefährdet waren,
erhielten einen zinsgünstigen Überbrückungskredit.
Die Bundesregierung hat unterdessen Hilfe für die von der Insolvenz betroffenen mittelständischen Zulieferer und Handwerker signalisiert. Nach Angaben von Wirtschaftsminister Dr. Werner Müller werden die Kreditanstalt für Wiederaufbau und auch die Deutsche Ausgleichsbank den betroffenen Firmen Liquiditätshilfekredite beziehungsweise Betriebsmitteldarlehen mit günstigen Zinssätzen zur Verfügung stellen.
Der Fall Holzmann zeigt nach Philipps Ansicht, dass ein System mit Generalunternehmern und einer
kaum überschaubaren Zahl von Subunternehmern nicht funktioniere, sondern
Arbeitsplätze gefährde und das unternehmerische Risiko ausgerechnet beim
letzten Glied der Kette ablade. Philipps Schlussfolgerung aus der Holzmann-Pleite: Öffentliche Ausschreibungen müssen verstärkt über Einzellose direkt an die Betriebe vergeben werden, die den Auftrag abwickeln."
An das Geld, das für die Konkursabwendung unter tätiger Mithilfe von Gerhard Schröder ausgegeben wurde, erinnert Karl-Heinz Brünger, Präsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland: "Das hätte sinnvoller angelegt werden können."