Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet über die Zustände auf einer Münchner Hotelbaustelle. Dort sollen "mehr als 40 bulgarische Arbeiter" monatelang für Dumpinglöhne geschuftet haben. In den vergangenen zwei Monaten ist der Lohn dann offenbar völlig ausgeblieben. Das Blatt bezieht sich auf das "vorläufige Ergebnis einer Razzia der Finanzkontrolle Schwarzarbeit".
Danach hatte der bulgarische Chef seinen Leuten statt des Mindestlohns von neun Euro "zunächst vier Euro pro Stunde" gezahlt. "Nachdem die Arbeiter, die in Containern auf der Baustelle lebten, zuletzt aber überhaupt keinen Lohn mehr bekommen hätten, wandten sie sich laut Zoll hilfesuchend an die Ermittler", schreibt die SZ. Die Not der Männer sei so groß gewesen, dass sie "bei Bäckereien altes, weggeworfenes Brot aufgesammelt hätten".
Die Verantwortlichen des Subunternehmens scheinen besonders skrupellos gewesen zu sein. Als sich ein Arbeiter an der Hand verletzt hatte, sei er zurück nach Bulgarien geschickt worden, um das Geld für den Arztbesuch in München zu sparen.
Was hat der Generalunternehmer von den Machenschaften gewusst? "Wir wurden selbst gehörig hinters Licht geführt", sagt der Unternehmer der SZ. Er habe dem Subunternehmer vor einem Monat die Zusammenarbeit gekündigt: "Wegen schlechter Leistung." Wände seien schief betoniert worden. Wen wundert's?
(sfk)