Der Bauindustrieverband Mecklenburg-Vorpommern
hat der IG BAU vorgeworfen, mit ihren Angaben zum Lohndumping
die ganze Branche zu kriminalisieren. Hauptgeschäftsführer Hans-
Jürgen Langschwager bestätigte zwar, dass es schwarze Schafe
gebe, die sich noch nicht einmal an den gesetzlichen Mindestlohn
halten. «Auf keinen Fall ist das fast jedes zweite Unternehmen, wie
von der Gewerkschaft behauptet», sagte Langschwager. Er forderte die
zuständigen Behörden auf, Verstöße gegen den Mindestlohn konsequenter
zu verfolgen.
Die IG Bauen-Agrar-Umwelt hatte zuvor mitgeteilt, Lohndumping
am Bau habe in Mecklenburg-Vorpommern «grausame Dimensionen»
angenommen. Nach Schätzungen zahlten nur etwa zehn Prozent der
Baufirmen Tariflöhne, sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft im
Norden, Christoph Burmester. 50 bis 60 Prozent der Unternehmen
erreichten den gesetzlichen Mindestlohn. Der Rest - etwa ein Drittel
- bleibe noch darunter.