Die von der deutschen Industrie
geforderte Einwanderung von jährlich 300.000 bis 400.000
ausländischen Fachkräften ist nach Ansicht der Industriegewerkschaft
(IG) Metall unnötig. Die vom Bundesverband der Deutschen Industrie
(BDI) vorgeschlagene Zahl zum Ausgleich des Fachkräftemangels sei
weder notwendig noch zu verkraften, sagte der IG-Metall-Vorsitzende
Klaus Zwickel.
Der Fachkräftemangel in der Bundesrepublik könnte nach Ansicht
Zwickels vor allem mit der verstärkten Ausbildung junger Menschen in
den Unternehmen gedeckt werden. Zudem müsse die Regierung die Aus-
und Weiterbildung der zurzeit 3,7 Millionen Arbeitslosen in
Deutschland verbessern.
Darüber hinaus will die IG Metall den Mangel an Fachkräften mit
"flexiblen Einwanderungsquoten" lösen. Dabei sollten die Zahlen der
angeworbenen ausländischen Arbeitnehmer gemeinsam von den
Gewerkschaften, den Arbeitgeberverbänden und der Bundesregierung
festgelegt werden, betonte Zwickel. In Branchen mit vielen
Erwerbslosen soll nach dem Willen Zwickels die Zuwanderung jedoch
ausgeschlossen werden. Die kurzfristig im Ausland angeworbenen
Arbeitskräfte dürften die einheimischen Arbeitnehmer nicht
verdrängen, begründete Zwickel die Haltung seiner Gewerkschaft.