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Fahrbericht

Im Test: Der Mercedes Benz Citan

Mercedes hat am Citan geschraubt: Mit neuen Ausstattungsdetails, mehr Motorenvarianten und technischen Extras soll sich der Stadtlieferwagen am Markt noch stärker etablieren. Eine Testfahrt.

Der überarbeitete Mercedes Benz Citan:
Citan Aufmacher2

Ein sonniger Herbsttag in Hamburg. Mercedes hat Neuigkeiten unter anderem beim Stadtlieferwagen Citan zu vermelden und lädt zum Probefahren an die Alster.

Optisch hat sich am Äußeren nichts verändert. Aber mit einigen Weiterentwicklungen im Inneren will der Hersteller den Lieferwagen attraktiver auch für die Zielgruppe Handwerk machen.

Unser Testwagen ist ein roter Citan Kastenwagen mit zwei Sitzreihen und insgesamt fünf Sitzplätzen, „Mixto“ genannt, in der extralangen Version (4,7 Meter lang). Die lange Version misst 4,3 Meter und wer es noch kompakter möchte, ist mit dem Kastenwagen gut bedient, der 3,9 Meter lang ist.

Passagiere und Ladung sind furch eine Kombination aus fester Wand hinter den Rücklehnen und einem Gepäcknetz getrennt. Und im Laderaum ist trotz beider Sitzreihen noch Platz für viel Werkzeug und Baumaterial: 3,8 m³ Ladevolumen fasst der extralange Mixto. Die beiden kleineren Modelle schlucken 3,1 (lange Version) und 2,4 (kompakte Version) m³ Ladevolumen.

Lange Beine dürfen die Gesellen oder andere Mitfahrer allerdings trotzdem nicht haben. Viel Platz zu den Vordersitzen ist nicht. Dennoch ist die zweite Sitzbank eine gute Option, wenn ein paar mehr Kollegen mit zur Baustelle müssen. Denn dem Handwerker kommt es ja vorrangig auf die Größe der Ladefläche und weniger nicht auf Bequemlichkeit auf der Langstrecke an.

Ab jetzt mit Euro 6
Die erste Neuigkeit: Alle Citan-Modelle mit Pkw-Zulassung erfüllen schon seit Mitte des Jahres serienmäßig die Abgasstufe Euro 6. Neuerdings sind nun auch die Modelle mit Lkw-Zulassung optional mit Euro 6 bestellbar.

Breite Motoren-Vielfalt
Als Turbodiesel ist der Citan in drei Ausführungen erhältlich: mit 55 kW (75 PS), 66kW (90 PS) oder 81 kW (110 PS). Für mehr Drehmoment bietet Mercedes wahlweise das BlueEFFICIENCY-Paket für den Diesel. Das Paket enthält zum einen eine Eco Start-Stop-Funktion und senkt laut Hersteller den Kraftstoffverbrauch enorm – ohne Einschränkung der Fahrleistung. Zudem steigt mit dem Schritt zu Euro 6 das maximale Drehmoment bei den Dieselmotoren um jeweils 20 Nm auf Werte von 200 bis 260 Nm.

Im Hamburger Stadtverkehr hat sich die Start-Stopp-Funktion bewährt. Eine rote Ampel nach der anderen und Berufsverkehr dazu. Mercedes verspricht, dass sich die Verbrauchswerte mit dem System auf 4,4 l / 100 Kilometer einpendeln.

Auch der Citan Benziner mit 84kW (114 PS) hat einen kräftigeren Antritt bekommen. Er ist jetzt außerdem mit dem Doppelkupplungsgetriebe 6G-DCT bestellbar. Das Getriebe ist mit seinen zwei separaten Kupplungen komfortabel wie eine Automatik. Die Schaltungen erfolgen blitzschnell und nahezu ohne Zugkraftunterbrechung. Damit ist der Gangwechsel für den Fahrer kaum noch spürbar.

Nächste Seite: Sicherer einparken mit Rückfahrkamera und
mehr zu den neuen Ausstattungselemente.

Eine Reihe neuer Ausstattungselemente

Für den Kastenwagen gibt es jetzt einen neuen Doppel-Beifahrersitz. Beide Plätze sind mit Dreipunkt-Sicherheitsgurten ausgestattet und haben höhenverstellbare Kopfstützen. Ist der Fahrer allein unterwegs, kann er die anderen beiden Rückenlehnen nach vorne klappen. Die Lehne des Mittelsitzes dient dem Unternehmer beispielsweise als Schreibplatte.

Unter dem Doppelsitz ist ein Staufach. Einfach das einteilige Sitzkissen nach vorne klappen und schon kann man von oben an das Fach gelangen.

Auch den Handbremshebel hat der Hersteller neu gestaltet, er hat nun eine Art Griff und ist nicht mehr nur ein herkömmlicher Hebel, wie man ihn aus anderen Fahrzeugen kennt.

Die Instrumente im Cockpit wurden neu gestaltet. Ablagen und Fächer sind ausreichend vorhanden. Alles ist soweit übersichtlich angeordnet.

Einzige Ausnahme: Das einzig für den Citan entwickelte Navigationssystem. Es ist dort angeordnet, wo früher das Autoradio war. Leider erinnert die Größe des Displays (3,5 Zoll) auch eher an ein kleines Autoradio. Das Bedienbarkeit über den Bildschirm funktioniert gut. Dennoch ist die Sicht auf das Gerät teilweise durch den Schalthebel eingeschränkt. Ein bisschen höher angebracht und in größerer Ausführung wäre das im täglichen Gebrauch praktikabler.

Neben GPS-Navigation umfasst die Ausstattung Kartenmaterial für Europa, einen USB-Anschluss, einen Micro-SD-Kartenschacht und eine AUX-Schnittstelle sowie Bluetooth mit Freisprecheinrichtung.

Gute Sicht nach hinten dank Rückfahrkamera
Als wirklich praktische Neuerung hat sich beim Einparken in der Hamburger Speicherstadt die optional erhältliche Rückfahrkamera erwiesen. Sie ist im Innenspiegel eingebaut und wird erst sichtbar, wenn der Fahrer den Rückwärtsgang einlegt. Klein aber fein – und von der Größe her völlig ausreichend. Eine charmante Hilfe. Angebracht ist die Kamera hinter der Kennzeichenblende von Heckklappe oder Hecktür des Lieferwagens.

Wer Angst um sein Nutzfahrzeug hat, kann nun auch eine Einbruch-Diebstahl-Warnanlage bestellen. Erhältlich ist sie für den Kastenwagen, Mixto und Tourer (so wird neuerdings der Citan Kombi genannt) mit Lkw-Zulassung.

Fazit: Die Neuerungen des Citan sind sinnvoll und praktisch. Wer es komfortabel will, hat nun noch mehr Auswahlmöglichkeiten. Und: Der Citan bleibt mit einem Grundpreis von unter 12.000 Euro für den kompakten Kastenwagen des günstigste Nutzfahrzeug von Mercedes.


Technische Daten: 
Fahrzeug: Mercedes Benz Citan 111 CDI
Leistung: 81 kW (110 PS)
Getriebe: 6-Gang-Getriebe
Verbrauch: 4,4 l /100 km (mit BlueEfficiency Paket)
Grundpreis: ab 11.990 Euro (exkl. MwSt.)
Preis für den Testwagen: 19.590 Euro (exkl. MwSt.)



 (ja)


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