Der erste Gedanke, den alle 20 Teilnehmer der Offroad Challenge eint: „Da kommen wir nie hoch, das schafft kein Auto!“ Die mit Rasengittersteinen gepflasterte Rampe, die aus dem Bilster Berg einen biestigen Berg macht, besitzt rekordverdächtige 43 Grad Steigung. Keine Chance, da auf zwei Beinen und ohne Seil hochzuklettern. Wie soll ein Auto die annähernd 100 Prozent Steigung schaffen?
Die Wand
Der erste Wagen nähert sich der Monstersteigung. Es ist nicht etwa einer der Amaroks, dem man allerlei spektakuläre Kletterkünste zutraut. Sondern ein hochbeiniger roter Crafter, von Achleitner mit einem speziellen Offroad-Fahrwerk mit gleich drei Differenzialsperren versehen. Und besetzt mit einem Instruktor und drei Handwerkern, die die Teilnahme an der Offroad Challenge gewonnen haben. Spätestens jetzt bereut der eine oder andere seine Zusage.
„Keine Sorge, das schaffen wir!“ VW hat zur ersten Outdoor Challenge passenderweise auch Experten für die Handhabung der vierrädrigen Krabbelkünstler mitgebracht.Und Rolf Schäfer weiß hoffentlich genau, was er seinem Crafter zumuten kann. Der Fahrer weiß das nicht, als sich der Crafter langsam an der Wand aufrichtet, die Schnauze gen Himmel reckt.
„Jetzt bloß nicht vom Gas gehen, den Wagen schön unter Zug halten!“ Der Kopf liegt mittlerweile an der Kopfstütze, sehen kann man nur noch blauen Himmel. Während sich Fahrer und Beifahrer ausmalen, wie der Crafter sich rückwärts überschlagend wieder nach unten bewegt („Wo sind hier eigentlich die Überrollbügel?“), drehen die Reifen an einigen Stellen durch. „Das kann ja nicht gut gehen.“ Der Gedanke ist noch nicht zu Ende, da neigt sich die Schnauze des großen Transporters langsam wieder. Unglaublich – der Crafter hat die Wand tatsächlich bezwungen!
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Die Herausforderung
Es bleibt nicht der einzige Nervenkitzel an diesem denkwürdigen Tag. Denn die nagelneue Rennstrecke Bilster Berg bei Bad Driburg besitzt nicht nur die „geilsten 4,2 Kilometer der Welt“ (Zitat seines Erbauers Hermann Tilke), sondern auch ein Offroad-Gelände der Extraklasse. Rampen und Geröll, Steine und Steigungen – 20 Handwerker lassen sich nicht lange bitten und scheuchen alles, was VW Nutzfahrzeuge an Allradlern auffahren kann, kreuz und quer durch die Botanik.
Die Idee zum Event entstand während einer Pressekonferenz der Wolfsburger, bei der der Autobauer stolz verkündete, dass alle seine Nutzfahrzeuge jetzt mit Allrad lieferbar wären: Amarok und Crafter, T5 und ganz neu der Caddy. Einige Monate später treffen sich Elektriker, Schornsteinfeger, Tischler, Dachdecker, Kraftfahrzeugmeister, Betonbauer, Steinmetze und etliche andere Vertreter ihrer Gewerke, um sich davon zu überzeugen, dass man mit den Lasteseln von VW zur Not auch eine Baustelle auf der Zugspitze besuchen könnte.
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wie die Unternehmer bei der Challenge abgeschnitten haben.
Leuchtende Augen, weiche Knie
Die Truppe ist bunt gemischt, die Offroad-Erfahrungen sind es auch. Während Schornsteinfegermeisterin Dajana Riemer aus Berlin mit ihrem Kangoo angereist kam, hat Malermeister Oliver Eckstein seinen allradgetriebenen Vito auf dem Parkplatz abgestellt. So verschieden Gewerke, Erfahrungen und Temperamente, so einhellig sind nach einem rasanten Vormittag in Crafter und Amarok die Meinungen: „Ein Bomben-Event. Das ist der Hammer!“ Mittags wird zünftig gegrillt, danach haben die Teilnehmer mit Cross Caddy und T5 Rockton die etwas entspannteren Offroad-Varianten zur Wahl.
Wobei sowohl Caddy als auch T5 nicht nur durch ihre Allradfähigkeiten überraschen, sondern Fans finden, die gar nicht wieder ausseigen wollten.
Müssen sie aber, denn zum Abschluss hat die Instruktoren-Truppe einen kniffligen Parcours gesteckt, der fehlerfrei bewältigt werden will. Dieses Kunststück gelingt wenig später tatsächlich Jan Siegel. Der Fahrzeug-Umbauer aus Edemissen darf sich daher rühmen, die erste VW Offroad Challenge gewonnen zu haben. Es wird nicht die letzte gewesen sein, da sind sich Organisatoren und Teilnehmer einig. Denn die Herausforderung, die Wand zu meistern, die lockt!
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Stimmen der Teilnehmer
- Oliver Eckstein, Malermeister aus Bad Lauterberg
Ich bin ehrlich ein bisschen überrascht. Die Veranstaltung ist super professionell, perfekt durchgeplant. Und es ist erstaunlich, was die Fahrzeuge alles können.
- Sebastian Heinze, Schornsteinfegermeister aus Gifhorn
Eine astreine Veranstaltung. Die Strecke ist wirklich anspruchsvoll, auch für Profis.
- Walter Heilemann, Elektrikermeister aus Hannover-Langenhagen
Was soll ich groß sagen? Die Challenge ist perfekt, super alles topp. Und wir haben einen hohen Spaßfaktor.
- Markus Kynast, Treppenbauer aus Schandelah
Nicht nur die Veranstaltung ist gut organisiert, auch die Kollegen sind eine angenehme Truppe. Ich bin froh, dass ich dabei sein konnte.
- Benjamin Lukat, Betonbauer aus Seulingen
Das Hotel, das Essen und vor allem die Location hier sind sehr gut. Und der Bilster Berg ist überragend. Was hier abgeht, hätte ich vorher nie geglaubt.
- Niko Rumpf, Steinmetz aus Hannover
Es ist wirklich interessant, die Autos auch mal im Gelände zu testen. Wann hat man da mal die Gelegenheit zu? Unseren Ford Ranger aus der Firma würde ich hier nicht fahren wollen.
- Jan Siegel, KfZ-Meister aus Edemissen
Wir sind ja selber spezialisiert auf Umbauten für Handwerker und Offroader, speziell VW. Aber was speziell der Crafter hier leistet, das ist einfach unglaublich.
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