Als Ausweg aus der Branchenkrise hat der
Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) von
der Bundesregierung eine klare politische Linie gefordert. Nur mit
einem politischen Kurswechsel ließen sich die sinkenden
Baugenehmigungszahlen stoppen, sagte der Verbandsvorsitzende Gerd
Koppenhöfer: "Die Politik muss sich entscheiden, ob sie eine
Liberalisierung des Miet- und Baurechts oder eine Aufstockung der
direkten und steuerlichen Förderung will."
Im vergangenen Jahr wurden 9,5 Prozent weniger Wohnungen gebaut
und 20 Prozent weniger genehmigt als im Jahr davor. Genehmigt wurden
etwa 348.500 Wohnungen. Dabei seien die regionalen Unterschiede beim
Wohnungsbedarf so groß wie noch nie. Weil jahrelang zu wenig gebaut
worden sei, würden in Ballungszentren wie München, Frankfurt oder
Hamburg Wohnungen bereits knapp. Der Markt in guten städtischen Lagen
sei "leer gefegt", sagte Verbandsgeschäftsführer Günter Haber. Die
Mieten würden "explodieren". Der Verband schätzt, dass jährlich etwa
370.000 Wohnungen neu gebaut werden müssen.
Koppenhöfer forderte die Verdopplung der Förderung des sozialen
Wohnungsbaus auf 900 Millionen DM. Dem BFW als Spitzenorganisation
der Immobilienwirtschaft gehören mehr als 1800 Unternehmen an, die
insgesamt rund 3,6 Millionen Wohnungen verwalten.