Ein Finanzloch mit dem nächsten stopfen: Früher oder später führt diese Taktik ins Chaos und möglicherweise ins Gefängnis. Für den konfusen Geschäftsstil eines nordrhein-westfälischen Heizungsbauers hatten die Richter zumindest kein Verständnis.
Wegen Betruges und Urkundenfälschung ist der Mann zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Das berichtet die Kölnische Rundschau (KR). Weil ihm mal "wieder das Wasser bis zum Hals stand" hatte der Heizungsbauer eine Anzahlung auf einen Holzvergaserkessel gerne angenommen. Auf den Einbau des Gerätes wartete sein Kunde jedoch vergeblich. Stattdessen habe ihm der Handwerker einen gefälschten Brief geschickt, in dem der Kesselhersteller mitteilte, dass sich "durch ein Versehen" die Lieferung der Anlage verzögere.
Trotz des relativ niedrigen Streitwertes von 3400 Euro haben die Richter des Amtsgerichtes Rheinbach die Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt. Der Grund: Die Rundfinanzierung hatte im Geschäftsleben des Heizungbauers System. Seit mehr als zehn Jahren sitzt der Mann "mehr oder weniger regelmäßig wegen Unterschlagung, Betruges und Urkundenfälschung auf der Anklagebank". Ganz aktuell sollte er im Geschäft einer Hundefrisörin eine Badewanne plus Boiler einbauen. Macht 500 Euro Materialvorschuss, doch "ihre Hunde konnte sie bis zum heutigen Tag nich in der Wanne 'stadtfein' machen", schreibt die KR.
Aus Sicht der Staatsanwältin sei der Handwerker "kein schlechter Kerl, aber ein absoluter Chaot". Ihr Kommentar zum Thema Rundfinanzierung: "Das geht einfach nicht."
(sfk)