Die Kreishandwerkerschaften gehen mit geschulten Ermittlern verstärkt gegen Schwarzarbeit vor. Das kritisiert der Berufsverband unabhängiger Handwerker (BUH). Er sieht in den neuen Ansätzen Formen der Bestechung und Amtsanmaßung. Deshalb hat der Verband Strafanzeige gegen insgesamt 28 Organisationen und Ämter in den Ländern Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein gestellt. Wie ist Ihre Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie an die handwerk.com-Redaktion.
Die Kreishandwerkerschaften unterstützen in verschiedenen Modell-Projekten die Kommunen und andere zuständige Institutionen bei der Ermittlungstätigkeit gegen die Schwarzarbeit. Jüngstes Beispiel: Im Regierungsbezirk Braunschweig startete Regierungspräsident Dr. Axel Saipa kurz vor Ostern ein entsprechendes Kooperations-Projekt. Dazu hatte auch die Niedersächsische Landesregierung ihre weit reichende Unterstützung zugesichert. Ziel dabei: Durch gezielte Kooperation und eine zentrale Erfassung der Delikte soll effizienter gegen die Schattenwirtschaft vorgegangen werden.
Der Berufsverband unabhängiger Handwerker sieht genau in dieser Art der Zusammenarbeit nun eine unzulässige Verflechtung der Handwerksorganisation mit den Ordnungsbehörden, schreibt die Oldenburger Nordwest Zeitung. Die Finanzierung der freien Ermittler durch die Innungen und Handwerkskammern werte der BUH als eine Bestechungsbeziehung zu den Ordnungsämtern. Der Zusammenschluss geht seit Jahren gegen den Meisterzwang vor.
Hans-Georg Sander, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig, sieht in den Kooperationsmodellen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit , ebenso wie zahlreiche andere Vertreter der Handwerksorganisationen und der Kommunen, einen Schritt in die richtige Richtung und befürwortet die Zusammenarbeit als ein wirksames Mittel im Kampf gegen die Schattenwirtschaft.
