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Fragen der Höflichkeit

Kaffee beim Kunden? Unbedingt annehmen!

Bluthochdruck, Zeitmangel, Vorliebe für Tee – es gibt gute Gründe, Kaffee abzulehnen. Trotzdem: Sagen Sie Ja, wenn Ihr Kunde Sie fragt. Tipps und Erklärungen vom Knigge-Experten.

Gespräch

Kaffee ist nicht einfach Kaffee. Es ist die Einladung zum Gespräch. Genauer: zu einem gemütlichen Plausch in kultivierter Atmosphäre. So sieht es Knigge-Trainer Hans-Michael Klein. Kaffee ablehnen heißt Kunden verprellen.

Kaffee für die Kundenbindung – selbst wenn Sie das Getränk verabscheuen!


Es geht um die Geste, nicht den Kaffee!
"Magst du meinen Kaffee nicht, dann magst du mich nicht." So kommt es an, wenn Sie Kaffee einfach ablehnen, erklärt Hans-Michael Klein. Der Grund: Sie verletzen mit dieser Absage ein Gastrecht, das sich über Jahrtausende etabliert hat. Tief im Unterbewusstsein ist verankert, dass man Gästen etwas anbietet und diese Geste als Gast würdigen sollte.

Nehmen Sie den Kaffee und damit das Gesprächsangebot an, auch wenn Sie Bluthochdruck haben oder unter Zeitdruck stehen. Wenn Sie wirklich keinen Kaffee trinken wollen, nippen Sie einfach daran, oder lassen Sie den Kaffee stehen. Wenn Sie durch das kurze Gespräche eine angenehme Basis mit Ihrem Kunden geschaffen haben, wird er Ihnen den halbvollen Becher leicht verzeihen!

Wie viel Umstände dürfen Sie machen?
Wenn Ihr Kunde Ihnen klar Kaffee oder Wasser anbietet, entscheiden Sie sich für das, was Sie tatsächlich lieber mögen. Werden Sie gefragt, was Sie gerne trinken würden, lohnt es sich, kurz nachzudenken. Der Grund: Es wäre unhöflich, wenn ihr Getränkewunsch so ausfällt, dass der Gastgeber in den Keller laufen muss, um ihn zu erfüllen. Mit anderen Worten: Nehmen Sie das, was leicht erreichbar ist. Steht eine Rhabarberschorle auf dem Tisch, können Sie ruhigen Gewissens zugreifen. Pflegeleichte Gäste werden gern wieder eingeladen.

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Wann Sie Kaffee tatsächlich ablehnen dürfen

Es kann vorkommen, dass Ihnen jemand einen Kaffee anbietet, ohne das Angebot leicht einlösen zu können. Wenn Sie so etwas bemerken (kein Pulver da, muss nur schnell zum Supermarkt), lehnen Sie ruhig ab. "Nein danke, nicht nötig." Oder: "Danke, vielleicht später."

Kaffee und Zeit
Chefs haben wenig Zeit. Wie viel Zeit darf man also mit Kaffeetrinken beim Kunden verbringen? Eine verständliche Frage, meint Hans-Michael Klein. Und andererseits: "Dieser Smalltalk ist wertvoll investierte Zeit." Denn so wird die Kundenbindung gestärkt und die Zukunft gesichert. Kleins Ratschlag: Lehnen Sie niemals aus Zeitmangel ab, aber halten Sie es ruhig kurz, wenn Sie andere Dinge im Blick behalten müssen. Zehn Minuten, das reicht. Vorausgesetzt, Sie verbreiten während dieser zehn Minuten keine Hektik.

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Aus einem Kundentermin soll kein Quasseltag werden

Einsame Menschen können Ihre Gesellschaft in erstaunlich lange Gespräche verstricken. Wenn Sie beim Smalltalk formal bleiben und sich nach gefühlten 10 Minuten wieder Ihren anderen Aufgaben zuwenden, ist das in Ordnung. Entwickeln Sie ein Zeitgefühl. Wer dauernd auf die Uhr schaut, signalisiert seinem Kunden, dass er ihn nicht wichtig nimmt.

Kaffee ohne den Kunden
Manche Kunden bieten Essen und Getränke an, trinken oder essen aber selbst nicht mit. Hier fühlt sich der Gastgeber eher verpflichtet. Und darum dürfen Sie auch ablehnen – Ihr Kunde wird es Ihnen nicht übelnehmen.

Weitere Informationen

(kö)

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Eine Kaffeepause während der Arbeit ist erlaubt, wenn sie dokumentiert wird.

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