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Kampf gegen Energiefresser

Kaum an einer Stelle wird so viel Energie in Gebäuden verschwendet wie bei Fenstern. Neue Werkstoffe schaffen Abhilfe. Zwei Beispiele.

"Vollarmiertes" Fensterprofil

Die Olympiade ist vorbei. Jedenfalls für die Fenstertechniker von Rehau. Immer größere Bautiefen, immer mehr Kammern daran misst sich der Erfolg für sie nicht mehr. Statt dessen treten sie mit dem ersten vollarmierten Fensterprofil im Wettbewerb an. Geneo, so der Name, zeichnet sich durch zweierlei aus: einen Faserverbundwerkstoff und eine augeklügelte Geometrie. Bei 90 Prozent aller Anwendungen kann auf Stahlarmierungen verzichtet werden, sagt Rehau-Geschäftsbereichsleiter Jürgen Hoffmann. Und er betont: Geneo erfülle hohe Anforderungen auf allen wichtigen Gebieten: Wärme-, Schalldämmung, Einbruchhemmung, Komfort, Verarbeitung und Recycling.

Das Fenstersystem hat eine Bautiefe 86 mm und sechs Kammern. Ohne zusätzliche Dämmung wird ein Uf-Wert von 1,0 W/m2K erreicht. Thermomodule in den Armierungskammern senken den Wert bis auf 0,91, mit Blendrahmen lassen 0,85 W/m2K erzielen. Mit dem System kann man bereits heute die Vorgaben der Energieeinsparverordnung für 2012 erfüllen, stellt Hoffmann klar.

Die Schalldämmung reicht bis zu Schutzklasse 5. Einbruchschutz bietet Geneo gemäß der Widerstandsklasse 2. WK 3 ist möglich. Zur Verarbeitung der Profile braucht man keine neuen Maschinen. Praktisch: Durch den Wegfall von Stahlarmierungen sind die Profile um bis zu 40 Prozent leichter als andere. Ihren innovativen Faserverbundwerkstoff nennen die Rehau-Fenstertechniker Rau-Fibro. Mit wem sie sich ab jetzt messen lassen müssen, ist klar: Flugzeug- und Rennwagenbauern.

Thermoplast statt Wärmebrücke

Der Fenstersysteme-Hersteller aluplast bietet jetzt ein Profil mit zwei glasfaserverstärkten Streifen. Sie basieren auf dem Kunststoff Ultradur High Speed und ersetzen die herkömmlichen Verstärkungen. Die Streifen sollen die Wärmedämmung um 20 Prozent steigern. Die metallische Aussteifung in Fensterprofilen stellt durch ihre hohe Wärmeleitfähigkeit immer eine Wärmebrücke dar, betont Manfred Wüst, Leiter der Systemtechnik bei aluplast. Der U-Wert verbessere sich mit Ultradur auf 1,1 W/m2K.

Wichtig für die Praxis: Was die Stabilität angeht, müssen Verarbeiter nicht nachbessern. Es handelt sich um ein Material, das Fensterrahmen so steif macht, als sei Metall darin, sagt Wüst.

Der Kunststoff kommt aus den Labors der BASF. Seine mechanischen Eigenschaften behält er laut der Chemiker über einen weiten Temperaturbereich, der Ausdehnungskoeffizient sei niedrig. Ein Extrusionsverfahren sorgt dafür, dass die Streifen dauerhaft im Fensterprofil verankert sind.

Die Kunststoffverstärkungen können auf gängigen Fertigungsanlagen verarbeitet werden. Fensterbauern ersparen sie nicht nur zeit- und kostenintensive Arbeitsschritte. Da die Profile um bis zu 60 Prozent leichter sind als solche mit Metall, lassen sie auch einfacher transportieren und einbauen.

(mfi)

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