Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Der erste Mitarbeiter

Keine Angst vor der Rolle als Chef?

Rollenwechsel: Solounternehmerin sucht ersten Mitarbeiter. Eine kluge Entscheidung?

Einzelkämpfer bleiben oder Mitarbeiter einstellen? Die Statistik ist eindeutig: Die Mehrheit alle Solounternehmer bleibt auf Dauer alleine. Nach fünf Jahren hat nur jeder zehnte Solo-Selbstständige Arbeitnehmer eingestellt, berichtet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung.

Eine Entscheidung, die Strategieexpertin Monika Birkner aus Offenbach gut nachvollziehen kann. Denn ein Mitarbeiter bedeutet große Herausforderungen. „Man muss sich plötzlich um andere Dinge kümmern als bisher, man muss führen und schulen, Standards entwickeln und einarbeiten, anders planen und koordinieren.“ Nach ihrer Erfahrung bringe ein Mitarbeiter in den ersten Monaten keine echte Entlastung. „Das muss man auch finanziell einkalkulieren.“

Nächste Seite: Gegen den Trend – warum eine Friseurin nicht mehr solo arbeiten will!

Schluss mit Solo

Daniela Calado-Santos hat das alles schon durchdacht – und will den Schritt jetzt dennoch gehen. Die Friseurin aus dem niedersächsischen Oldenburg ist seit drei Jahren selbstständig. Erst mit einem Stuhl zur Miete, dann nahm sie 2013 einen Kredit auf und investierte in einen kleinen Betrieb, knapp 13 Quadratmeter. „Ich will etwas machen aus meinem Meistertitel“, sagt die 39-Jährige. Sie hat klare Vorstellungen, will noch mehr in Richtung ganzheitliche Typberatung: Farbberatung plus Styling plus Image plus Frisuren.

Alleine geht es nicht weiter
„Billig“ sind ihre Leistungen nicht: Einen Haarschnitt zum Beispiel bekommt man in Oldenburg auch für die Hälfte – inkl. Umsatzsteuer. Sie hat nur ein Problem: Sie kann ihre Zukunftspläne nicht umsetzen, weil sie schon jetzt voll ausgelastet ist. Theoretisch kann ein Friseur zwar mehrere Kunden gleichzeitig bedienen: Während beim einen die Färbung einwirkt, kann schon der nächste auf den Stuhl. Doch dafür fehlt ihr der Platz. Calado-Santos: „Mehr geht hier einfach nicht.“

Jetzt macht sie Nägel mit Köpfen: Im Juli zieht sie in einen größeren Salon. Das Risiko ist überschaubar: Teurer wird die Miete für sie nicht, dank eines günstigeren Quadratmeterpreises. Dort hat sie genug Platz, um mehrere Kunden gleichzeitig zu betreuen. An eigene Mitarbeiterinnen denkt sie auch schon, ebenso an eine Auszubildende. Nicht irgendwann, sondern ziemlich konkret, denn sie will mehr erreichen: „Erst einmal der Umzug, und dann so schnell wie möglich. Jetzt ist genau die richtige Zeit dafür.“ 

Nächste Seite: Ist das wirklich gut durchdacht?

Video: „Das weiß man ja, wenn man sich selbstständig macht?“

Aber hat Daniela Calado-Santos das gut durchdacht? Die Suche nach Mitarbeitern, die Kosten, die Verantwortung? Die Antworten gibt sie in diesem Video.

Die Artikel könnten Sie auch interessieren:

(jw )

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Klare Strukturen und Verantwortlichkeiten geben in einem wachsenden Handwerksbetrieb Orientierung und sparen Zeit.

Strategie

„Hilfe, mein Betrieb wächst“ – 5 Tipps, die Ihnen jetzt helfen

Mehr Mitarbeitende, Aufgaben, Entscheidungen: Wächst ein Handwerksbetrieb schnell, kann das zu Chaos führen. Mit unseren Tipps behalten Sie den Überblick.

    • Personal, Personalführung, Personalentwicklung, Strategie, Ablauforganisation
Schwarzarbeiter im Betrieb: „Wenn man so etwas duldet, sind die Konsequenzen langfristig viel schlimmer“, sagt ein Handwerksmeister.

Personal

Schwarzarbeit: Der Feind im eigenen Betrieb

Was tun Sie, wenn Sie Mitarbeitende bei der Schwarzarbeit erwischen? Dieser Handwerksmeister musste sich entscheiden.

    • Personal, Politik und Gesellschaft
Im Jahr 2000 hat Peter Brümmer sich selbstständig gemacht. Heute zählt sein Unternehmen 40 Mitarbeitende. 

Strategie

Ergonomie aus Überzeugung: Für Gesundheit und Effizienz

Seit der Gründung hat Peter Brümmer seine Tischlerei kontinuierlich weiterentwickelt. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Thema Ergonomie.

    • Strategie
Kopf und Bauch sind gleichberechtigt auf der Waagschale unseres Gehirns – glauben wir. Die Realität sieht bei Entscheidungen anders aus.

Herz oder Hirn?

„Erfolgreiche Unternehmer entscheiden aus dem Bauch“

Alle Fakten abwägen und doch keine Entscheidung fällen können? Kein Wunder, meint Psychologin Dagmar Holzberger. Denn am Ende entscheiden wir nach Gefühl.

    • Panorama, Work-Life-Balance, Strategie