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Keine Chance für virtuelle Verkäufer

Keine Chance für virtuelle Verkäufer

Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat exakt 1003 Autofahrer zu ihrem Kaufverhalten befragt. Das Ergebnis der Studie ist eindeutig, meint Rolf Leuchtenberger, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK): „Das Internet wird mittelfristig keine Bedeutung große Bedeutung als Verkaufskanal haben."

Vom Autoverkauf im Internet hält er nicht viel. Nein, für Rolf Leuchtenberger, den Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK), ist das alles #8222;dummes Tüch", wie man in Hamburg zu sagen pflege. Selbst in den USA bewege sich der Online-Handel unter einem Prozent und damit im #8222;homöopathischen Bereich". Jetzt hat das Meinungsforschungsinstitut forsa im ZDK-Auftrag exakt 1003 Autofahrer befragt und Leuchtenberger zahlreiche Argumentationshilfen geliefert. Wichtigstes Ergebnis aus Sicht des ZDK-Präsidenten: #8222;Für die Mehrheit der Autofahrer hat die Kopplung von Autokauf und Service einen hohen Stellenwert. Daher wird das Internet mittelfristig keine große Bedeutung als Verkaufskanal haben." Kaufentscheidende Dienstleistungen könne das weltweite Netz ganz einfach nicht übernehmen.

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"Nimmt Herr Edeka den Gebrauchten in Zahlung?"

Das Stimmungsbild der Autofahrer hat forsa bereits im Mai eingefangen. Ob es ein Zufall ist, dass im selben Monat die Nachricht vom Verkauf des Fiat Punto in Supermärkten durch den deutschen Blätterwald rauschte? #8222;Das war ein toller Werbegag, das gebe ich zu, aber auch ein totgeborenes Kind", antwortet Leuchtenberger. Und er stellt Gegenfragen: Will die Kassiererin die Rückrufaktion regeln? Nimmt Herr Edeka den Gebrauchten in Zahlung? Sollen die Leute zwischen den Kühlregalen Probe fahren?

80 Prozent der Befragten, sagt der ZDK-Präsident, würden in einem Supermarkt ohne Kundendienst kein neues Fahrzeug kaufen. #8222;Das Auto ist mit anderen Produkten nicht vergleichbar und immer noch das teuerste Wirtschaftsgut." Der Deutsche gebe in seinem Führerscheinleben inzwischen 571 000 Mark für das Autofahren aus.

Werkstattnähe ist wichtig

Da kann es nicht verwundern, dass die Qualität des Services für 97 Prozent der potenziellen Autokäufer laut forsa ein entscheidendes Kriterium der Verbraucherzufriedenheit ist. Aber auch die Händler- und Werkstattnähe ist ein wichtiger Aspekt. #8222;Nicht mehr als zehn Minuten", antworteten 31 Prozent auf die Frage, wie weit eine Werkstatt entfernt sein dürfe. Jeder Zweite ist nicht bereit, für den Weg zur Werkstatt mehr als 30 Minuten zu investieren.

Immer weniger Neuwagenkäufer

#8222;Luxus kommt vor Sicherheit" überschreibt Leuchtenberger einen Trend unter Deutschlands Autofahrern: Nur jeder dritte Kunde mit Kaufabsichten will sich in diesem oder im nächsten Jahr für einen Neuwagen entscheiden. Die Zahl ehemaliger Neuwagenkäufer, die bei der nächsten Kaufentscheidung auf einen Gebrauchten setzen, liegt mittlerweile bei 57 Prozent. Die Leute kaufen lieber billigere Autos aus einer tieferen Klasse, die dafür aber besser ausgestattet sind.

"Dreht die Kostenschraube unter die Schmerzgrenze"

Eine andere aktuelle Entwicklung: Die Benzinpreise beeinflussen das Kaufverhalten drastisch. Jeder Dritte der Befragten will deshalb seinen Autokauf verschieben, 13 Prozent werden an Inspektion und Wartung sparen. Dies sei ein Alarmsignal

für das mittelständische Kfz-Gewerbe, meint Leuchtenberger. Sein

Appell an die Politik: #8222;Dreht die

Kostenschraube für die Autofahrer wieder unter die Schmerzgrenze." Dies erfordere unter anderem ein Aussetzen der nächsten Stufe der Ökosteuer.

Leuchtenbergers Umfrage-Resümee: #8222;Das Produkterlebnis reicht heute nicht mehr aus, um die Loyalität des Autofahrers zu erzeugen. Handel und Service sind keine Auslaufmodelle."

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