Die Konjunktur im deutschen Handwerk leidet unter
der anhaltenden Krise am Bau und der gebremsten Entwicklung im
Kraftfahrzeug-Gewerbe. "Wir können den Wachstumsoptimismus der
Bundesregierung nicht teilen", sagte der Generalsekretär des
Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hanns-Eberhard
Schleyer, bei der Vorstellung des Konjunkturberichts für das erste
Quartal 2001. Der Verband rechnet mit der
Entlassung von 120.000 Mitarbeitern im laufenden Jahr. Die
Konjunktur-Entwicklung in Ost und West drifte weiter auseinander.
In fast allen Sparten seien die Investitionen und die Zahl der
Arbeitsplätze zurückgegangen. Lediglich das westdeutsche
Metallhandwerk setze sich noch von diesem Negativtrend ab. Für das
zweite Quartal erwarteten die Betriebe nur eine saisonale Belebung
des Geschäfts, sagte Schleyer. In den 850.000 deutschen
Handwerksbetrieben sind etwa 5,9 Millionen Menschen tätig.
Für 2000 und 2001 war der Verband von einem Umsatzwachstum von
jeweils 1,5 Prozent ausgegangen. Aus Sorge über wirtschaftliche
Perspektiven hätten die Betriebe ihre Investitionen jedoch deutlich
zurückgefahren. Außerdem leidet das Handwerk einer ZDH-Sonderumfrage
unter knapp 13.000 Betrieben zufolge nach wie vor unter der
schlechten Zahlungsmoral der Kunden.
Stark rückläufig sei die Zahl der Aufträge. Weniger Aufträge
verzeichneten im westdeutschen Handwerk 41 Prozent der Betriebe und
in Ostdeutschland jeder zweite Handwerksbetrieb. Der erwartete
Anschub der Binnennachfrage sei ausgeblieben. Explodierende
Energiepreise hätten Steuerentlastungseffekte aufgezehrt. Auch im
Nahrungsmittelsektor trübte sich das Geschäftsklima infolge der BSE-
Krise und der Maul- und Klauenseuche ein.