Auf einen Blick:
- Doppelt besetzt: Kundin bestellt 2 Meister zeitgleich zum Beratungstermin.
- „Die Wertschätzung meiner Arbeit stelle ich mir anders vor", sagt Firmenchef Benjamin Schaible.
Anfrage via E-Mail, die Komplettsanierung des Badezimmers einer kleinen Wohnung steht an. Installateur- und Heizungsbauermeister Benjamin Schaible ruft die Kundin zurück, der Besichtigungstermin wird noch für den selben Tag vereinbart. Alles schön – mit einem kleinen Haken.
Kundin: „Ah, das wird der andere sein“
Schaible ist pünktlich vor Ort, er begutachtet mit der Eigentümerin – nennen wir sie Frau Schmidt – die Besonderheiten der Wohnung und notiert ihre Wünsche. Während er eine Handskizze des Badezimmers zeichnet und die Raumgeometrie aufnimmt, klingelt es an der Tür.
„Ah, das wird der andere sein“, sagt Frau Schmidt gut gelaunt. Schaible ist überrascht, doch tatsächlich steht kurz darauf ein Kollege vor ihm im Badezimmer. Die Kundin bleibt fröhlich: „Das spart mir Zeit, wenn sie zeitgleich hier sind.“
Benjamin Schaible findet die Aktion nicht lustig. Gemeinsam mit seinem Bruder Sebastian bietet er den Kunden der SFS Schaible GmbH einen umfassenden Service an, die beiden Geschäftsführer beschäftigen in Ammerbuch-Poltringen (bei Tübingen) 5 Mitarbeiter, der Betrieb bildet aus.
Die Wertschätzung seiner Arbeit stellt sich Schaible anders vor: „Vielleicht bin ich naiv, aber wenn ich jemanden zu einem neuen Badezimmer berate, würde ich dies gerne unter Ausschluss meiner Mitbewerber tun.“
Schaible: „Das ist kein Auftrag für mich“
Den Zuschlag für den Auftrag hat Schaible übrigens nicht bekommen. Doch selbst, wenn die Wahl auf die SFS Schaible GmbH gefallen wäre, hätte er ihn nicht übernommen: „Wenn schon für die Beratung die Wertschätzung fehlt, wird sie für die Arbeit nicht höher sein.“
Ein Detail der Geschichte irritiert Schaible. Er kann nicht nachvollziehen, dass der Kollege aus dem doppelten Kundentermin nicht weiter überrascht war: „Womöglich hatte der das schon einmal erlebt, ich jedenfalls noch nicht. Und beim nächsten Ortsermin, der so abläuft, verlasse ich gleich die Baustelle.“
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