Suchmaschinen bilden das Rückgrat des Internet. Ein Großteil der Websurfer nutzt sie, um schnell an die gesuchten Daten zu gelangen. Unternehmen, die potenzielle Neukunden auf ihre Homepage lenken möchten, sollten deshalb dem Thema Suchmaschinen-Marketing besondere Aufmerksamkeit widmen. Mit der bloßen Anmeldung ist es dabei nämlich keinesfalls getan.
Spielregeln beachten
"Um in den Trefferlisten der Suchmaschinen aufzutauchen, müssen die Firmen schon bei der Erstellung ihrer Website einige Spielregeln beachten", sagt Udo Kaethner, E-Commerce-Experte der Handwerkskammer Lüneburg-Stade und Berater im Rahmen der Landes-initiative b-online. Gelistet werde nur, wer den Suchmaschinen bestimmte Informationen liefere. Dazu gehören Kaethner zufolge ein aussagekräftiger Titel, eine Beschreibung der Website (Meta-Description), sorgfältig ausgewählte Schlüsselwörter, der Inhalt der ersten Seite sowie externe Links.
"Für die Auswahl der Schlüsselbegriffe sollte man sich in die Lage der Kunden versetzen und überlegen, wonach diese suchen würden", empfiehlt der Experte. Mit Hilfe eines so genannten Meta-Tag-Generators könnten die relevanten Schlüsselwörter und die Beschreibung der Website in den Quelltext der Homepage integriert werden.
Allgemeine Erfolgsrezepte gibt es nicht
Von solchen Grundregeln abgesehen, gibt es aber kein allgemeingültiges Erfolgsrezept, da alle Suchmaschinen nach einem anderen, ausgeklügelten Prinzip funktionieren. Diese so genannten Suchalgorithmen werden ständig verändert und erweitert. Daneben steigt die Zahl der Suchmaschinenbetreiber, die von den Werbetreibenden für spezielle Leistungen Geld verlangen. Die Unternehmen zahlen zum Beispiel für die Positionierung ihrer Seiten, für die schnelle Bearbeitung der Anmeldung, pro 1000 Einblendungen des Firmenlinks oder pro Klick auf den Link.
Welche Angebote Sinn machen und wie man seine Website dort erfolgreich positioniert, ist für den Laien nur schwer zu durchschauen. Wer den Aufwand scheut, sollte sich an einen auf Suchmaschinen-Marketing spezialisierten Dienstleister wenden. Um ihren Auftraggebern schnellstmöglich viele Besucher zu bescheren, schlagen einige dieser Dienstleister auch Suchmaschinen-Optimierer genannt allerdings über die Stränge und wenden unlautere Methoden an. "Es gibt Optimierer, die gezielt probieren, die Suchalgorithmen zu knacken, damit der Unternehmenskunde auch bei völlig irrelevanten Suchanfragen auf einer Top-Position landet", erklärt Christoph Lindemann, der den neugegründeten Arbeitskreis "Suchmaschinen-Marketing" im Deutschen Multimedia Verband (dmmv) leitet.
Wer manipuliert, fliegt raus
Da eine Website von den Suchmaschinen unter anderem danach bewertet wird, wie viele andere, möglichst populäre Websites per Link auf sie verweisen, seien einige Optimierer und Unternehmen zum Beispiel dazu übergegangen, sich solche Verweise zu erkaufen. "Mittlerweile tauchen in den Suchmaschinen so viele erschlichene Einträge auf, dass die Qualität der Ergebnisse immer weiter sinkt", ergänzt Christian Vollmert, ebenfalls Leiter des dmmv-Arbeitskreises. "Wer so vorgeht, muss damit rechnen, dass der Suchmaschinenbetreiber ihn aus dem Index streicht."
Um die Akzeptanz von Suchmaschinen nicht zu gefährden, hat der dmmv jetzt eine "Empfehlung für sauberes Suchmaschinen-Marketing" vorgelegt, die im Internet (siehe Link unten) abrufbar ist. Dort finden sich auch Links und Literaturhinweise zum Thema sowie eine Liste von Dienstleistern, die sich dazu verpflichtet haben, die Verbandsempfehlungen zu berücksichtigen. Laut dmmv soll diese Liste den Unternehmen die Auswahl eines seriösen Dienstleisters erleichtern.
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Mit Meta-Tags punkten
Weitere Informationen zu diesem Thema:
www.b-online-niedersachsen.de
dmmv: Empfehlungen für sauberes Suchmaschinen-Marketing
Expertentipp: Aufgespürt
"Ein professioneller Dienstleister lohnt sich"
von Udo Kaethner
Wer für seine Internetseite Suchmaschinen-Marketing betreiben möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass sowohl die Vorbereitung des Eintrags, der Eintrag selbst als auch die Pflege und Erfolgskontrolle einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand bedeuten. Denn mit der Anmeldung allein ist noch kein Suchmaschinen-Marketing realisiert.
Die Inhaber einer Website schaffen so lediglich die Voraussetzung, um in Suchmaschinen gefunden zu werden. Dass sie Top-Positionen erreichen, mag bezweifelt werden.
Einen professionellen Dienstleister zu engagieren lohnt sich insbesondere für Unternehmen mit überregionalem Absatzradius, die mittels Internet Geschäftskontakte anbahnen und Aufträge generieren oder einen eigenen Online-Shop betreiben. Für diese Zielgruppe ist eine Top-Platzierung unabdingbar. Aber auch für andere Firmen, die über Suchmaschinen gefunden werden wollen, kann es kostengünstiger sein, das Marketing zu delegieren.
Udo Kaethner ist E-Commerce-Berater der Handwerkskammer Lüneburg-Stade