Angesichts von Lieferausfällen und explodierenden Preisen drohen neben Bauverzögerungen nun auch Baustopps. Zu dieser Einschätzung kommt der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB).
Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Bauwirtschaft trieben die Preise für die baurelevanten Produkte wie Bau- und Konstruktionsstahl, Spundwände, Rohre, Aluminium, Kupfer in die Höhe. Auch Bitumen und Asphalt seien betroffen und nicht zuletzt die Treibstoffe.
Zudem sei die Lieferung notwendiger Produkte nicht mehr durchgängig gewährleistet. Die Kombination aus „exorbitant“ steigenden Kosten und unsicheren Lieferungen könne zu Baustopps in Deutschland führen, warnt ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.
Neue Abschlüsse in Gefahr
Betroffen seien auch die Abschlüsse neuer Aufträge: „Lieferengpässe und Preissprünge machen eine seriöse Kalkulation zunehmend unmöglich“, sagt Pakleppa. „Die entsprechenden Zulieferer der Bauwirtschaft geben ihre Produkte allenfalls noch zu Tagespreisen an die Bauunternehmen ab. Das macht es für die Unternehmen quasi unmöglich, Angebote abzugeben“.
So drohten trotz voller Auftragsbücher Kurzarbeit und womöglich Insolvenzen.
Abgestimmtes Vorgehen am Runde Tisch
„Es darf nicht sein, dass die Bauunternehmen alleine für die exorbitant steigenden Materialpreise verantwortlich sind“, fordert Pakleppa. Der ZDB fordere einen Runden Tisch zu den Auswirkungen des russischen Krieges auf die Bauwirtschaft in Deutschland. „Wir wünschen uns schnell ein abgestimmtes Vorgehen von Bau- und Verkehrsministerium gemeinsam mit der Deutschen Bahn, der Autobahngesellschaft und der Bauwirtschaft.“
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