Auf einen Blick:
- Die Lieferengpässe bei PUR- und PIR-Dämmung haben derzeit Auswirkungen auf das Dachdeckerhandwerk. Im schlimmsten Fall kommt es zu Baustopps.
- Sowohl bei Steil- als auch bei Flachdächern gibt es alternative Dämmstoffe.
- Das Malerhandwerk ist nicht von den Lieferengpässen betroffen.
PU-Dämmstoffe sind in Deutschland zurzeit nur eingeschränkt lieferbar. Das bestätigte der Industrieverband Polyurethan-Hartschaum (IVPU) auf Anfrage von handwerk.com. Grund für die Engpässe lägen in der Vorproduktion.
Bei der Herstellung der Dämmstoffe PUR (Polyurethan) und PIR (Polyisocyanurat) wird die Chemikalie Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) verwendet. Nach Angaben des IVPU hatten mehrere Hersteller von MDI in den letzten Monaten mit Störungen zu kämpfen.
In zwei der betroffenen MDI-Anlagen sei die Produktion mittlerweile wieder aufgenommen worden. Trotzdem geht ein IVPU-Sprecher davon aus, dass es noch einige Wochen dauert, bis der Rohstoff MDI wieder in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Die Engpässe bei der Lieferung von PU-Dämmstoffen machen sich derzeit vor allem im Dachdeckerhandwerk bemerkbar. Betroffen sind dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks zufolge Betriebe, die diese Dämmstoffe schon vor Beginn der Lieferschwierigkeiten fest eingeplant haben. Die Folge sind Baustopps.
Alternativen zu PUR- und PIR-Dämmung
Verbandsprecherin Claudia Büttner weist allerdings darauf hin, dass Dachdecker in Absprache mit ihren Auftraggebern auch auf Alternativen umsteigen können:
- Bei Steildächern sind Mineralwolle oder Holzfaserdämmstoffe eine Alternative zu PUR- und PIR-Dämmungen.
- Bei Flachdächern können Betriebe alternativ auch auf EPS-Dämmung oder Schaumglas setzen.
Keine Auswirkung auf das Malerhandwerk
Auf das Malerhandwerk hat die Knappheit von PU-Dämmstoffen keine Auswirkung, da dort vor allem Styropor und Mineralwolle zur Dämmung verwendet werden. Ganz rund läuft es trotzdem nicht: „Bei Mineralwolle ist die Lieferzeit derzeit leicht verlängert“, sagt ein Sprecher des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz. Das sei für den Endkunden aber kaum spürbar.
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