Sauber, mal so richtig aufs Handwerk einschlagen: "Miese Arbeitsbedingungen, lausige Löhne, überlange Arbeitszeiten: Das ist die Realität in vielen Handwerksbetrieben. Vielleicht gerade deswegen: Die Branche versucht, mit Imagekampagnen ihren Ruf aufzupolieren und Nachwuchs zu locken."
So lautet der Vorspann eines Textes mit der Überschrift "Hand ab. Klappe zu". Zu lesen auf Seite 11 der Mai-Ausgabe der Mitgliederzeitung der IG Metall (zum pdf des Blattes geht's hier entlang). Ihren Artikel bebildern die Metaller mit einer verletzten Hand, die aufs Papier blutet.
Die metallzeitung belegt ihre Vorwürfe übrigens mit den Zuständen in einem [Ironiemodus ein] klassischen [Ironiemodus aus] Handwerksunternehmen: "Einem 180-Köpfe-Betrieb nahe der polnischen Grenze." Dort gibt's nur 6,50 Euro die Stunde, dafür jede Menge Überstunden, reichlich Arbeitsunfälle. Und die Azubis? Na klar, die werden ausgenutzt. Typisch Handwerk?
Wie Elektrotechnikmeister Richard Schildgen den Beitrag der metallzeitung einordnet, lesen Sie auf Seite 2.
Verzweifelte Mitgliederwerbung der IG Metall
Der Kölner Elektrotechnikmeister Richard Schildgen hat sich den Text der metallzeitung angesehen. Seine Meinung: "Ein verzweifelter Versuch, Mitglieder zu gewinnen." Es sei richtig, einigen Betrieben auf die Finger zu klopfen: "Ob es aber richtig ist, mit bluttriefenden Artikeln alle Chefs als Ausbeuter hinzustellen, wage ich zu bezweifeln."
Der Handwerker Schildgen sagt: "Meine Mitarbeiter sind mein Kapital. Nicht ist wertvoller als meine Mitarbeiter." Und warum sollte ein Betrieb Auszubildende, die sich einbringen und zeigen, was sie können, an Hilfsarbeiten verschwenden? Die Betriebe, die er kenne - die typischen Handwerksbetriebe - könnten sich so eine Haltung eindeutig nicht leisten.
Wie ist Ihre Meinung zum Text der metallzeitung? Gibt es etwas, was Sie den Kollegen von der IG Metall mit auf den Weg geben möchten? Dann schreiben Sie uns, wir sind auf Ihre Meinung gespannt.
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(sfk)