Sonnig und warm soll's zum Wochenanfang in fast ganz Deutschland sein. Dass zumindest behaupten die Meteorologen. Die italienischen Eiskonditoren haben auf den leicht verspäteten Frühlingsanfang nur gewartet und spezielle Eiskreationen vorbereitet.
Das Eis des Jahres 2004 heißt Torrocino. Alljährlich zum Saisonbeginn präsentiert der Verband Uniteis eine geschmackliche Neuentwicklung. Rund 1500 italienische Eishersteller aus ganz Deutschland haben sich zu dem Verband zusammengeschlossen, seit 1999 ist Uniteis auch Mitglied des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).
Torrocino bedeutet übersetzt eine Köstlichkeit mit Honig und Nüssen. Die Grundzutaten sind geröstete Mandeln oder Haselnusskerne ganz oder zerkleinert , die in eine Honig-Eiweiß-Mischung getaucht werden. Die Wurzeln der Leckerei liegen auf Sizilien, wo erstmals aus Honig und Nüssen erstmals eine Süßspeise namens Torrone zubereitet wurde. In Abweichung vom Standardrezept kann dann jeder Gelatiere das Eis mit weiteren Zutaten verfeinern.
Überhaupt sind die Uniteis-Mitglieder sehr erfinderisch, wenn es um neue Eis-Kreationen geht. So präsentiert der Eissalon Gepetto im niedersächsischen Wildeshausen zum Saisonstart ein Kräutereis. Sehr herzhaft beschreibt Eiskonditorin Karina-Claudia Ienco den Geschmack.
Über das Rezept verrät sie nur so viel: Es ist ein Quarkeis, gewürzt mit einer Mischung aus Basilikum, Pesto und Ruccola. Nicht alle Kunden trauten sich an die ungewöhnliche Sorte heran, berichtet Ienco: Ich sehe oft skeptische Gesicher.
Bei den meisten siege aber letztlich die Neugierde. Ihr Urteil laute fast immer gleich: Es schmeckt gut aber eben ganz anders als man es von einem Eis vom Eiskonditor erwartet. Die Kunden seien eben in erster Linie auf Süßes eingestellt.
Doch Ienco hatte auch gar nicht erwartet, das sich das Kräutereis zu einem regelrechten Verkaufsschlager entwickelt: Hauptsache, die Leute reden über uns und wir haben unseren Salon ins Gespräch gebracht.
