Foto: Jörg Wiebking

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Politik und Gesellschaft

Meisterbrief? "Mir reicht es jetzt!"

Dieses Video geht durch die Decke: Der Meisterbrief muss wieder her, fordert Stefan Bohlken auf Facebook. Von den Politikern will er nur eines: „Wer was kaputt macht, muss es auch wieder reparieren.“

Auf einen Blick:

  • Stefan Bohlken will den Meisterbrief zurück. Sein Mittel: Eine Facebook-Videobotschaft an Politiker und Handwerker.
  • Bohlkens zentrale Forderung an die Politik: „Ihr habt ein Stück Handwerk kaputtgemacht, macht es wieder heil.“
  • Damit spricht er dem Handwerk aus der Seele. Beweis: 12.000 Videozugriffe in den ersten acht Stunden.
  • Scharfe Kritik: „Jeder, der in der Lage ist, zehn Meter über einen gefliesten Boden zu laufen, ohne dabei zu stolpern, kann sagen: ‘Das ist aber schön, ich werde auch Fliesenleger‘.“
  • Sein Appell an alle: „Je mehr Menschen dieses Video teilen, desto klarer wird den Politikern hoffentlich, dass wir den Meisterbrief wirklich brauchen.“

Freitag morgen, kurz nach sieben: Stefan Bohlken postet ein Video auf Facebook, fordert darin den Meisterbrief zurück. Keine 8 Stunden später haben es schon rund 12.000 Menschen gesehen, geteilt oder kommentiert. 72 Stunden später sind es schon rund 175.000 Aufrufe. Die Reaktionen sind eindeutig: Der Fliesenlegermeister aus Oldenburg spricht den Kollegen aus der Seele – und nicht nur den Fliesenlegern.

Denn Bohlken wendet sich mit einem emotionalen und klugen Appell an Deutschlands Wahlkämpfer: „Mir reicht es jetzt! Dieses Video geht raus an all die Politiker, die von mir und den anderen Handwerkern in den nächsten Wochen gewählt werden möchten.“

Was Bohlken will: den Meisterbrief zurück. „Ihr habt ein Stück Handwerk kaputtgemacht, macht es wieder heil.“ Ausreden lässt er nicht gelten.

Das Video zum Meisterbrief

Die 5 besten Zitate aus dem Video

Abschaffung des Meisterbriefs? „Was waren die Ziele damals und wurden diese Ziele erreicht? Nicht wirklich, oder?“

Qualifikation? „Jeder, der in der Lage ist, zehn Meter über einen gefliesten Boden zu laufen, ohne dabei zu stolpern, kann sagen: ‘Das ist aber schön, ich werde auch Fliesenleger‘.“

Zukunft? „Wer soll in Zukunft unsere Fachkräfte ausbilden, wenn dieses Wissen gar nicht mehr weitergegeben wird …? Wie soll das erst in 10, 20 oder 40 Jahren aussehen? Hat sich da mal jemand von Euch Gedanken drüber gemacht?“

Verantwortung der Politik? „Fehler müssen korrigiert werden. Wenn ich jetzt auf dem Bau irgendwo etwas mache und der Kunde ist nicht zufrieden und ich mache Fehler, dann muss ich da auch wieder bei und so müsst Ihr auch wieder bei.“

Ausreden? „Ich weiß, dass das schwierig wird. Wenn es einfach wäre, könnte es jeder. Aber das heißt nicht, dass es keine Lösung gibt, die muss es geben. Strengt euch bitte an.“

Was will der Meister erreichen?

Bohlken will Mut machen. Seinen Kollegen sagt er: „Wir können stolz sein auf unseren Beruf. Ich mach den so gerne. Und die Menschen, für die Ihr arbeitet, können genauso stolz auf Euch sein. Wir sind das Handwerk. Wir sind die Wirtschaftsmacht von Nebenan. Lasst uns diesen Meister zurückholen.“

Aber vor allem will der Handwerksmeister die Politiker zum Umdenken bewegen: „Ich glaube, denen ist überhaupt nicht klar, wie dramatisch die Folgen durch den Wegfall des Meisterbriefs sind“, sagt der Unternehmer gegenüber handwerk.com. Er wolle auch keine Ausreden mehr hören. „Je mehr Menschen dieses Video teilen, desto klarer wird den Politikern hoffentlich, dass wir den Meisterbrief wirklich brauchen.“

Umfrage: Muss der Meisterbrief wieder her?

Was denken Sie? Sollten Selbstständige für Berufe wie Fliesenleger, Raumausstatter oder andere aktuell zulassungsfreie Gewerke einen Fähigkeitsnachweis mitbringen? Stimmen Sie hier in unserer Umfrage ab oder folgen Sie diesem Link, wenn Sie die Umfrage nicht sehen können:

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Beitrag vom 8. September 2017, aktualisiert am 11. September 2017.

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