Ein leidiges Thema, der Meisterbrief. Dass der Meisterbrief die Qualität der Arbeiten sichert, ist wohl utopisch. Im Gegenteil, der Meisterbrief wird von einigen Handwerkern benutzt, um eine nicht vorhandene Qualität vorzugaukeln.
Sicherlich gibt es Gründe für eine Qualifizerung eines Handwerkers. Aber warum gibt man den Gesellen nicht die Möglichkeit, sich zu spezialisieren oder ausgewählte Fortbildungen zu besuchen. So könnte ein Handwerker dann die sogenannte Ausbildereignungsprüfung ablegen oder sich für bestimmte Arbeitsgebiete gezielt qualifizieren.
In vielen anderen Berufszweigen ist dies gängige Praxis und erhöht den Druck, sich ständig fortzubilden. Denn wer einmal den Meisterbrief hat, hat ihn für immer und braucht sich nicht weiterbilden.
Ich habe den Meisterbrief und versuche gute Arbeit abzuliefern. Aber ich tue das, um meine Kunden zu behalten und neue zu gewinnen. Letztlich muss der Kunde über Qualität entscheiden und nicht eine Prüfungskommission.
Stephan Hartz
Klavier- und Cembalobaumeister
Lohne