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Azubis von der Arbeitsagentur?

Meldet Eure Stellen!

Betriebe suchen dringend nach Azubis. Arbeitsagenturen wollen dringend Azubis vermitteln. Warum finden sie dann so selten zusammen? Jetzt wirbt ein Handwerksunternehmer für die Azubi-Vermittlung.

Peter Voss empfiehlt bei der Suche nach Azubis die Arbeitsagentur. Betriebe sollten ihre offenen Ausbildungsplätze melden und die Vermittlung nutzen.

Eigentlich muss Voss keine Werbung für die Agenturen machen. Er ist Unternehmer und Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen. Dennoch schlägt er eine Bresche für die Vermittler vom Amt. Warum?

„Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man als Ausbilder daran erst einmal nicht denkt“, sagt Voss. „Manche Kollegen haben auch Vorbehalte, sehen nur Aufwand und keine wirkliche Hilfe. Aber die Arbeitsagenturen haben sich kundenorientierter aufgestellt. Und wir sollten alle Kanäle nutzen, um an Bewerber zu kommen.“

Kundenorientierte Arbeitsagentur?
Das kommt unerwartet. Wenn uns Betriebe von ihren Erfahrungen berichten, klingt das oftmals anders: Selbst geringe Erwartungen würden von der Agentur und den Bewerbern oft noch spielend unterboten.

Andererseits: Wir wissen ja gar nicht, ob diese Klagen repräsentativ sind. Ist die Vermittlung wirklich so schlecht – oder haben wir uns alle einfach so ans Klagen gewöhnt, dass wir echte Verbesserungen gar nicht mehr wahrnehmen?

Darum unsere Bitte: Schreiben Sie uns! Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Arbeitsagenturen? Uns interessieren beide Seiten: die schlechten Erfahrungen aber ebenso die guten! Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

Und für alle, die schon länger keinen Kontakt mehr mit der Arbeitsagentur hatten: Hier lesen Sie, was die Agenturen derzeit bei der Azubi-Vermittlung leisten.

Mehr Service und Hilfen von der Arbeitsagentur

Was Klaus Stietenroth, Chef der Arbeitsagenturen Niedersachsen-Bremen, verspricht, klingt jedenfalls nicht schlecht:

Leichte Erreichbarkeit: Auf der Hotline des Arbeitgeber-Services (0800 4 5555 20) werden Arbeitgeber direkt mit einem Mitarbeiter der zuständigen Agentur verbunden. Arbeitgeber erreichen direkt den für sie zuständigen Mitarbeiter. Ist dort besetzt, wird an einen freien Arbeitgeber-Berater weitergeleitet.

Zuständigkeit: Ausbilder, die ihre offenen Stellen melden, bekommen eine Vermittlungsfachkraft als Ansprechpartner, die auch in den Betrieb kommt.

Förderung für schwächere Bewerber: „Wir können helfen, wenn Jugendliche nicht hundertprozentig zu Ausbildungsstellen passen“, sagt Stietenroth. „Zeigen Bewerber Schwächen, können Betriebe von der Arbeitsagentur Unterstützung erhalten.“ So bietet die Arbeitsagentur:

  • Ausbildungsbegleitende Hilfen: Stützunterricht für Auszubildende zum Erlernen von Fachtheorie, Fachpraxis und für den Abbau von Sprach- und Bildungsdefiziten.
  • Betriebliche Einstiegsqualifikation: Nicht voll ausbildungsfähige Bewerber werden in einem Langzeitpraktikum praxisnah an die Ausbildung herangeführt.
  • Assistierte Ausbildung: Intensive persönliche Betreuung von Azubis vor und während der gesamten Ausbildungszeit. Auszubildende erhalten bei Bedarf zusätzlich Nachhilfe oder Beratung bei persönlichen Problemen.

Handwerksunternehmer Peter Voss sieht vor allem in der assistierten Ausbildung Chancen für Handwerksbetriebe. „Das ist ein sehr gutes Angebot. Denn ich weiß aus Gesprächen, dass viele Betriebe bereit wären, nicht passgenau auszubilden. Sie brauchen aber Unterstützung von geschulten Kräften bei den schwächeren Jugendlichen, die beispielsweise oft unpünktlich sind oder immer wieder Fehlzeiten haben.“ Die Azubis müssten „einfach an die Hand genommen werden“. Doch alleine könnten Ausbilder diese intensive Betreuung im Alltag nicht leisten.



(jw)

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