Wie bewerten Handwerker die Arbeit von Anwälten? Das Ergebnis der aktuellen handwerk.com-Umfrage ist vernichtend. Mehr als 70 Prozent der Umfrageteilnehmer verteilen die Noten "mangelhaft" und "ungenügend".
Die Welt ist ungerecht. Privatkunden zahlen nicht, Bauträger jonglieren mit angeblichen Mängeln, Abzocker lauern an jeder Ecke mit windigen Angeboten. Im Fall der Fälle muss ein Anwalt her aber das scheint nicht immer hilfreich zu sein. In der aktuellen handwerk.com-Umfrage haben Handwerker miserable Schulnoten an Deutschlands Juristen verteilt.
Die gute Nachricht vorweg: Es gibt auch Betriebsinhaber, die mit ihren Anwälten rundum zufrieden sind. Sechs von hundert Handwerksmeistern vergeben die Noten "sehr gut" und "gut". Mit "befriedigend" und "ausreichend" haben immerhin noch 20 Prozent abgestimmt. Aber: Knapp 70 Prozent der handwerk.com-Leser bezeichnen die Arbeit von Juristen als "mangelhaft und "ungenügend".
Eine mögliche Erklärung für das katastrophale Ergebnis: Bei der Wahl des richtigen Anwaltes begehen Betriebsinhaber einen entscheidenden Fehler. Sie suchen sich keinen erfahrenen Fachanwalt. Sie vertrauen auch keinem Anwalt, der ihnen empfohlen wurde. Nein, der Weg führt zum "befreundeten Anwalt aus dem Schützen- oder Kegelverein". Um diese Erfahrung ist auch der Tischlermeister Thomas Richter-Mendau reicher.
Der "Kegelbruder" zeige sein warmherzigstes Mitgefühl ob der Ungerechtigkeit und prognostiziere sogar den Prozessgewinn: "Notfalls den Gang bis nach Karlsruhe." Zur Sicherheit werde der Mandant auf die fiftyfifty-Chance des Prozessgewinns hingewiesen, um späteren Regress-Ansprüchen wegen einer möglichen Falschberatung vorzubeugen.
Nach dem Prozess setze der Anwalt dann seinen Dackelblick auf und klopfe seinem Mandanten auf die Schulter: Der Richter hat -nen schlechten Tag gehabt, eigentlich hätten gewinnen müssen. Im heimischen Briefkasten, weiß Richter-Mendau, liegt längst die von der Anwaltspraktikantin verfasste Rechnung im Briefkasten.
Vielleicht gilt ja doch die alte Weisheit: "Jura und Medizin muss man selbst studieren."
(sfk)
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